GHERALTA
In dem Ort Megab unterhalb des Gheralta Gebirges wartet bereits der lokale Guide von der Vereinigung der lokalen Führer. Über Feldwege fahren wir immer weiter in Richtung der imposanten Felsen und Berge von Gheralta. Die ganze Landschaft wirkt mal wieder wie aus einem Bilderbuch und erinnert stark an das Monument Valley in den USA, wo die berühmte Marlboro Werbung gedreht wurde. Immer wieder grüßen uns die Kinder und Frauen, die auf den Feldern arbeiten. Die zwei bekanntesten Felsenkirchen in den Gheralta-Bergen sind Maryam Korkor und Abuna Yemata, die weit oben an Felsvorsprüngen liegen.
FELSENKIRCHE MARYAM KORKOR
Maryam Korkor ist eine der beliebtesten und größten Kirchen in Gheralta. Der Aufstieg führt erst durch einen schmalen, steilen Pfad und später auf rutschigen ausgetretenen Felsen. Die ca. 1-stündige Wanderung erfordert eine gute Fitness und gute Trittsicherheit. Dafür wird man mit einer beeindruckenden Felsenkirche belohnt.
ABBA DANIEL KORKOR
Aber das Highlight ist für uns nicht die bedeutende Felsenkirche Maryam Korkor, sondern die kleine Kirche Abba Daniel Korkor. Diese liegt nur einige hundert Meter von Maryam Korkor auf der anderen Felsenseite, die steil aus der Landschaft empor ragt. Der schmale Weg direkt an den Felsen zur Kirchen bietet einen herrlichen Blick in die Landschaft. Die Kirche selbst ist klein und eher unspektakulär, das Fotomotiv von Priestern vor der Landschaft der Gheralta-Berge dafür umso schöner.
MEGAB
Zu Mittag werden wir wieder in den Ort Megab geführt. Hier speisen wir wieder lecker Injera, ohne andere Touristen und nur mit Dorfbewohnern. Es wirkt auch so, als würden sich hierher kaum Touristen verirren.
ABUNA YEMATA
Die Felsenkirche Abuna Yemata ist vor allem wegen den wunderschönen und gut erhaltenen Wandmalereien bekannt. Der Aufstieg ist allerdings nur mit einer steilen Kletterpassage zu erreichen, die nicht ganz ohne ist. Einige Dorfbewohner verdienen sich hier aber etwas Geld dazu und helfen dabei, die richtigen Tritte und Handbewegungen zu machen.
ACHTUNG: Wer möchte, kann auch ein Seil zur Sicherung benutzen. So versucht unser Guide, uns während der Mittagspause ein Seil einzureden. Wir sollen an einem Kiosk ein Seil ausleihen und 400 Birr Leihgebühr (200 Birr pro Person) bezahlen. Nach langen Diskussionen, ob wir das Seil wirklich benötigen und warum es so teuer ist, schreitet unser Fahrer ein. Er stellt klar, dass wir aufgrund unserer Fitness kein Seil benötigen werden, es aber dennoch mitnehmen sollen und die 400 Birr später zahlen können, wenn wir es wirklich genutzt haben. Die Spannung zwischen unserem Fahrer und dem lokalen Guide ist sichtlich angespannt, denn schließlich sind dem Guide gerade 400 Birr verloren gegangen. Wir sind dafür unserem Fahrer umso dankbarer, dass er uns vor dieser Touristen-Abzocke bewahrt hat. Wir haben den Auf- und Abstieg schließlich ohne Seil geschafft und keine 400 Birr Seilbenützungsgebühr bezahlt.
Am Ende der Kletterpassage erwartet uns ein traumhafter Blick über die umgebende Landschaft. Aufgrund einer anderen Gruppe vor uns machen wir noch Rast in einer kleinen Höhle mit Blick auf die hohe Felsenwand. Die Pause direkt am Abgrund lässt unseren Mut für die letzten Meter zur Kirche Abuna Yemata entlang der Steilwand nicht gerade steigen. Angespannt gehen wir die letzten Meter auf einem schmalen ungesicherten Pfad in ca. 150 Metern Höhe zur Kirche. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte den Aufstieg lieber sein lassen. Wie so oft in Äthiopien ist das Thema Sicherheit nicht wirklich vorhanden, denn der Weg ähnelt eher einem Klettersteig und eine Sicherung wäre wünschenswert.
In der Felsenkirche erwarten uns wunderschöne Wandmalereien, unter anderem das runde Deckengemälde, das neun der zwölf Apostel um ein Kreuz gruppiert. Für uns hat sich der Aufstieg und die Strapazen auf jeden Fall gelohnt – ein echtes Abenteuer.
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[…] In dieser Gegend im äußersten Norden befinden sich auch die berühmten Felsenkirchen von Gheralta, die wirklich mitten in den Fels hineingebaut wurden und zu denen man teilweise hinaufklettern muss. Wenn ihr mehr Zeit habt, fahrt da hin! (Beim nächsten Mal möchte ich da unbedingt hin!). Als Übernachtungstipp wurde mir von Einheimischen die „Gheralta Lodge“ empfohlen, die von einer italienischen Familie gemanagt wird. Beeindruckende Bilder aus Gheralta seht ihr hier. […]
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