DALLOL
Die hohe vulkanische Aktivität und die tiefe Lage von 100 Metern unter dem Meeresspiegel sorgen dafür, dass die Erdkruste hier besonders dünn ist und viele Mineralien an die Oberfläche gelangen. Die ganze Landschaft strahlt gelb und orange und aus sogenannten Tornitos, weißen Salztürmen, sprudelt Wasser. Kleine Schwefelpools leuchten mit grünem Wasser und ein Geruch von faulen Eiern liegt in der Luft. Auch hier können wir wieder nur Atemmasken empfehlen, um dieses surreale Gebiet auch genießen zu können. Schließlich kommt man aufgrund der fehlenden Absperrungen direkt in dieses Naturschauspiel. Immer wieder weist uns Garry den Weg und versucht, die Gruppe zusammen zu halten. Ein falscher Tritt und man könnte einbrechen und sich verätzen. Medizinische Hilfe gibt es nicht und es müsste erst ein Helikopter aus Addis Abeba eingeflogen werden. Garry erzählt uns mahnend die Geschichte einer amerikanischen Touristin, die vor einigen Jahren mit einer großen Gruppe unterwegs war und nach einem Sprung fürs Foto einbrach. Die Touristin musste nach Addis Abeba geflogen werden und verlor ein Bein.
Dirk lässt immer wieder seine Drohne über die Schwefelfelder fliegen, um die Landschaft, die wie von einem anderen Planeten wirkt, von oben zu filmen. Aber auch die Drohne kommt aufgrund der enormen Hitze an ihre Grenze und fliegt nur sehr schwergängig. Auch das Landen erweist sich als schwierig, da die Drohne ohne jegliches Zutun aufgrund der Wärme immer wieder langsam aufsteigt.
SALZARBEITER VOM ASS-ALE SALZSEE
Dankbar für unser klimatisiertes Auto besuchen wir noch die Afar, die inmitten der Salzpfanne seit Jahrhunderten Salz abbauen. An der Abbauweise hat sich gefühlt nicht geändert. Das Salz wird mühsam in Handarbeit aus dem Boden gebrochen und in kleine quadratische Patten gehauen. Jede Salzplatte entspricht der gleichen Größe und eine Salzplatte galt vor hundert Jahren noch als Zahlungsmittel. Für die Afar und Äthiopier war zu diesen Zeiten das Salz wertvoller als Gold.
Für uns ist der Anblick der Salzarbeiter ein Anlass, sich selbst den Spiegel vorzuhalten. Die Arbeitsbedingungen sind besonders auch wegen der hohen Hitze derart unzumutbar, dass die ständige Unzufriedenheit in unserer westlichen Welt wie purer Hohn wirkt.
IMPRESSIONEN VON DEN SALZARBEITERN IN DER SALZWÜSTE
SALZKARAWANEN DER DANAKIL
Am Nachmittag bei nachlassender Hitze machen sich dutzende Kamelkarawanen auf in Richtung Berhale, um das Salz abzutransportieren. Hierfür benötigen die Afar mit ihren Kamelen ca. drei Tage. Allerdings wurde mittlerweile auch eine asphaltierte Straße bis nach Hamdela am Rand der Salzpfanne gebaut, sodass es nicht mehr lange dauern wird, bis LKWs die Kamele ersetzen. Uns hat sich allerdings ein traumhaftes Bild der Karawanen mit 20 bis 50 Kamelen im Sonnenuntergang der Salzwüste geboten, ein klares Highlight unserer Äthiopien Reise.
SONNENUNTERGANG ASS-ALE SALZSEE
Zum Sonnenuntergang stehen wir knöcheltief im warmen Wasser des 1200 km2 großen Ass-Ale Salzsees, der von einer Süßwasserquelle gespeist wird und einen perfekten Spiegel bildet. Die untergehende Sonne bildet ein hervorragendes Motiv auf dem glatten Wasser und es wird ein Foto nach dem anderen geknipst. Nichts als Weite und schimmernde weiße Salzkristalle, die diese Szenerie für uns unwirklich und wunderschön zugleich machen. Damit vergleichbar soll nur der berühmte Salzsee Salar de Uyuni in Bolivien sein.
HAMED ELA
Den Abend lassen wir noch gemeinsam mit unserer Gruppe im Militärpub von Hamed Ela ausklingen. Hier trifft sich das ganze Dorf um sich auszutauschen und die Nachrichten im einzigen Fernseher des Afar-Dorfes zu sehen. Es wirkt skurril inmitten der Wüste in einem Pub nur wenige Kilometer von der Grenze Eritreas zu sitzen und lauwarmes Bier zu trinken. Das sind die Momente unserer Äthiopien Reise, bei denen wir merken, dass Äthiopien ein unvergessliches Abenteuer ist. Die Nacht wird auf einfachen Bettgestellen unterm Sternenhimmel verbracht.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS:
In diesen Reisebericht teilen wir unsere persönlichen Erfahrungen über unsere Reise in die Danakil-Senke. Bitte beachtet, dass es in dieser Region immer wieder zu tödlichen Überfällen und Entführungen kommt. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Danakil. Bitte lest Euch die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes durch. Leider ist es erst einem Monat nach unserer Wanderung zum Erta Ale zu einem tödlichen Vorfall eines deutschen Touristen in der Nähe des Kraters gekommen. Wir haben uns zwar aufgrund der Soldaten zu keinem Zeitpunkt unsicher Gefühlt, bitten aber jedem vor seiner Reise in die Danakil, sich dieser Gefahr bewusst zu machen. Jeder Touristen nach dem lesen dieses Artikels in die Danakil reist ist selbst verantwortlich, sich um seine Sicherheit zu kümmern. Wir haften nicht für irgendwelche Unfälle, Entführungen etc. die nach dem lesen dieses Artikels auftreten.
>> Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
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