8. ETAPPE: AKTSE – SITOJAURE UND WEITER
TRAUMWETTER AM RAPADALENDELTA
Morgenstund hat Gold im Mund. Was für ein Morgen! Die Sonne scheint und das Rapadalendelta zeigt sich wie im Bilderbuch in seinen schönsten Farben. In der Nacht haben wir noch ganz schwache Polarlichter gesehen, wohl mit die ersten der Saison, wie wir später erfahren.
ÜBER DIE HOCHEBENE NUNJES ZUM SEE SITOJAURE
Das Wetter ist so super, dass Dirk am liebsten noch einmal auf den Skierffe möchte. Doch wir entscheiden uns, den Kungsleden Richtung Saltoluokta anzugehen. Gemütlich packen wir unser Zelt und die Ausrüstung in den Rucksack, bevor es wieder über die Hochebene von Nunjes Richtung Sitojaure geht.
Knapp eine halbe Stunde vor dem Sitojaure kommt uns ein Wanderer nach dem anderen entgegen. Diese sind wohl alle mit dem Taxiboot über den See gefahren. Unsere Hoffnung erhöht sich, dass wir Glück haben und zwei Ruderboote auf unserer Seite liegen. Leider kommen wir um das Rudern nicht herum, nachdem die teure Motorbootfahrt von Rinim nach Svinje unsere Bargeldreserven auf 300 Kronen minimiert hat. Sollte also nur ein Boot auf unserer Seeseite liegen, müssten wir dreimal rudern, wofür wir sicher 5 Stunden bräuchten, worauf wir definitiv keine Lust haben. Am Sitojaure angekommen können wir unser Glück kaum fassen. Es sind wirklich zwei Ruderboote am Ufer. Die Ruderboote bieten Platz für 4 Personen und wir warten noch ein wenig, um zu schauen, ob noch wer von den nachfolgenden Wanderern mit möchte. Nur wenige Minuten später erreichen noch zwei Frauen die Stelle mit den Ruderbooten und wir beschließen, gemeinsam auf die andere Seite des Sitojaure zu rudern. Um den Weg zum anderen Ufer zu finden, orientieren wir uns an den roten Bojen und Markierungen. Das Rudern geht schwer, doch wir kommen weiter und die Idylle des Sees entschädigt für die Strapazen. Kurz vor der Samensiedlung Vaggevarasj passieren wir noch Untiefen. Stöcke und Bojen markieren den Weg durch diesen flachen Teil des Sees.
In der Ferne bauen sich dunkle Regenwolken auf, die Richtung See ziehen. Regen mitten auf dem See ohne wirklichen Schutz können wir nicht wirklich gebrauchen. Dirk rudert immer schneller, um noch vor dem großen Regen die Bootsstelle zu erreichen. Einige hundert Meter vor dem Anlegen erwischt uns der Regen dann doch noch – Mist. Nachdem das Boot gesichert am Ufer liegt, suchen wir Schutz in der naheliegenden STF Hütte Sitojaure.
Eine Stunde warten wir im Schutz des Daches des typischen Schwedenhauses vom Hüttenwart. Der Regen wird weniger und der Himmel klart auf. Perfekt, um in der Nähe einen Zeltplatz für die Nacht zu suchen.
INFO: Die Samenfamilie, die auch einen Bootstransfer für ca. 200 SEK (20€) über den See anbietet, verkauft auch Schokolade, Rentierfleisch, Leichtbier und Brot. Preise für Schokolade und Bier sind im Rahmen.
Einen Kilometer hinter der Siedlung erreichen wir eine typische Fjalllandschaft mit einzelnen Birken und von Beeren übersätem Boden. Der Ausblick auf den Sitojaure und die Uhrzeit verleiten uns dazu, unser Zelt ca. 300 Meter vom Kungsleden inmitten der Beeren aufzubauen. Eine schlechte Idee, denn die Mücken sind überall. So viele Mücken haben wir in Lappland noch nicht erlebt. Zudem wirkt die nahe Wasserstelle nicht vertrauenswürdig. Es hat nur einige Minuten gebraucht, um zu entscheiden, das Zelt an dieser Stelle abzubauen und einen neuen Platz weiter Richtung Saltoluokta zu suchen. Weiter geht’s, immer den Blick auf einen guten Zeltplatz gerichtet. Hiervon scheint es aber nicht viele zu geben, denn fließendes Wasser erweist sich für die nächsten 4 km als Mangelware. Doch dann erblicken wir einige kleine Seen direkt am Kungsleden mit guten Zeltplätzen. Geschützt in einer Senke schlagen wir direkt an einem See unser Zelt auf. Einen Bach gibt es zum Glück nur hundert Meter entfernt.
Hier merken wir, wie überlaufen der Kungsleden ist. Ein Wanderer nach dem anderen passiert unseren Spot und das noch nach 19:00 Uhr.
Es wird frisch und wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke und freuen uns schon auf das 3-Gänge Menü in Saltoluokta.
WEITERE REISEBERICHTE ZUM LAPPLAND TREKKING
Habt ihr Fragen und Anmerkungen zu unserer Wanderung von Aktse Richtung Saltoluokta? Lasst es uns wissen und schreibt uns einen Kommentar!
KOMMENTARE
- Max bei Trekking Guide – Sarek & Kungsleden
- Marie bei Tag 5 – Südisland | Island Reisebericht
- Steffi bei NAMIBIA RUNDREISE
- Joline bei SAREK & KUNGSLEDEN TREKKING
- Deák, Jávor bei Packliste Lappland Trekking – Sarek & Kungsleden
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