3. ETAPPE: ÁLÁJÁVRRE – ÁLGGAVÁGGE
Der Wind hat in der Nacht nachgelassen und uns erwartet beim Verlassen des Zeltes eine magische Stimmung. Der Himmel ist noch orange und die Bergkulisse des Sarek spiegelt sich im glatten See.
DER SAREK RUFT – AB IN DIE WILDNIS
Es wartet ein langer Wandertag auf uns und wir starten wieder um circa 9.00Uhr, um gegen Mittag im Alkavagge zu sein. Die ersten Kilometer führen uns weiterhin am See entlang durch große Blockfelder, die sehr irreal wirken. Am Ende des Sees liegt der Berg des Nuortap Rissávárre, den man von beiden Seiten umrunden kann. Um in das Alkavagge Tal zu gelangen, folgen wir den aus dem Reiseführer empfohlenen Weg am Südhang vorbei.
WANDERN DURCH DAS ÁLGGAVÁGGE
Nach etwa 2 Stunden Wanderzeit erblicken wir vom oberen Hang des Berges das Alkavagge Tal mit dem türkisfarbenden See. Ein atemberaubender Blick in den Sarek lässt uns auf das freuen, was uns in der letzten Wildnis Europas erwarten wird. Wir machen eine kurze Rast, um den Sonnenschein und den Moment zu genießen. In der Ferne ist bereits die Kapelle von Alkavagge zu sehen, die wir als Orientierungspunkt nehmen, um querfeldein Richtung See zu gehen. Immer wieder begegnen wir Rentieren, die alles andere als scheu sind.
Um auf die andere Seite des Sees zu gelangen, liegen zwei Boote an den Ufern, auf jeder Seite eins. Wir haben Glück, dass zwei Schweden gerade den See mit einem Ruderboot von der anderen Seite queren, was für uns und die Schweden bedeutet, dass wir nur einmal rudern müssen, da auf jeder Seite des See immer ein Boot am Ufer liegen muss.
Wenn nur ein Boot auf jeder Seite liegt, muss man mindestens dreimal über den See rudern. Einmal, um mit seinem Ruderboot auf die andere Seite zu gelangen, dort das andere Boot in Schlepptau zu nehmen und wieder zurück zu bringen und dann ein drittes Mal, um sich selbst wieder auf die andere Seite zu rudern. Die Entfernung ist nicht weit und man sollte unbedingt weit weg vom Abfluss des See in den ….Fluss zu paddeln, da es dort einige Untiefen gibt.
Etwas oberhalb des Sees liegt die alte Samen-Kirche von Alkavare in der auch noch einmal jährlich ein Gottesdienst stattfindet. Gebaut wurde die Kapelle 1787 für die Arbeiter der damaligen Silber- und Bleimine. Die Kapelle bietet uns ein wenig Schatten und wir stärken uns noch vor unserer weiteren Etappe ins Álggavágge.
Nach Aussagen eines anderen Abenteurers sollen wir uns am türkisblauen See Álggavárre weiter oben halten und nicht wie im Wanderführer beschrieben in der Nähe des Strandes entlang gehen. Die ganze Gegend zwischen des Berges Alkavare und dem See ist bewachsen mit dichtem Weidengestrüpp. Immer wieder verlieren wir die wenigen Rentier- und Wandertrampelpfade und suchen uns unseren Weg Richtung Álggavágge. Auf Höhe des Flussdeltas vom Fluss Álggajahka verlassen wir den Hang des Alkavare und waten durch Sumpfgebiet, unterbrochen von immer wieder aufkommendem Gestrüpp. Unsere Wanderstiefel sinken immer tiefer in den sumpfigen Boden und wir geben es auf, einen trockenen optimalen Pfad zu finden. Nach ca. 4 km von der Kapelle entfernt erreichen wir einen Gletscherfluss, der vom Gletscher Vattendelarglaciären gespeist wird. Das Wasser ist niedrig und wir schaffen, es den Fluss mit unseren Wanderschuhen zu queren. Es folgt ein angenehmes Stück über eine Wiese mit lauter großen Felsblöcken. Die Hoffnung, dass es so weitergeht erlischt schnell, und wir kämpfen uns wieder durch den Sumpf und das Weidengestrüpp. Die ersten 8 km des Álggavágge zehren an unseren Nerven und Kräften, doch wir müssen weiter. Einen geeigneten Zeltplatz gibt es weit und breit nicht. Doch die Landschaft und das traumhafte Wetter entschädigen uns. Nach ca. 25 km Tagesmarsch vom Campingspot der letzten Nacht finden wir einen akzeptablen aber windigen Platz für unser Zelt. Die Aussicht ist phänomenal und vor uns liegt die Weite des Tals Álggavágge mit dem Fluss Gámmejahka und dem angeblich größten Fußballfeld der Welt. In der Ferne strahlt im leuchtenden Orange der untergehenden Sonne der Gletscher Mihkájegna. Trotz des starken Windes könnte der Zeltplatz nicht schöner sein und wir machen es uns im Zelt gemütlich.
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KOMMENTARE
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