Im Schutz der Hütte bereiten wir uns eine warme Suppe zu und beobachten die Wolken, die sich langsam zuziehen. Um 14.30 geht es über eine der wenigen Brücken, der Smaila Brücke, im Sarek weiter Richtung Rapadalen. Ein gut sichtbarer Weg führt nun in Richtung Süden und wir begegnen immer mehr anderen Trekking-Begeisterten. Es handelt sich bei diesem Stück wohl um das frequentierteste im ganzen Sarek
Dodo quält sich leider immer mehr mit ihrer Blase am Fuß und kann vor lauter Schmerzen kaum noch gehen. Wir reduzieren das Tempo und schauen, wie weit wir kommen. Um 16:00 Uhr erreichen wir unsere zweite Furt am Gletscherbach Mähtujagasj. Dieser wirkt auf den ersten Blick einfach und verleitet sogar an einigen Stellen dazu, einfach auf die andere Seite zu springen. Dieses Risiko ist uns aber zu heikel, da das Wasser an diesen schmalen Stellen sehr reißerisch ist und ein falscher Sprung das Leben kosten könnte.
Die Aussicht auf den Fluss und die ihn umgebenden Täler mit seinen Gletschern prägen diesen Abschnitt im Sarek. Immer wieder begegnen wir anderen Sarek-Abenteurern, einer von ihnen gibt uns den Rat, bei der nächsten Furt weiter unterhalb den Bach bei den Steinmännchen zu queren. Wir sind dankbar für diesen Hinweis, da diese Furt eine der schwierigsten im ganzen Sarek sein soll und es schon spät ist. Die Tageszeit kann über eine machbare Querung eines Gletscherbaches ausschlaggebend sein. Denn umso später, desto mehr Schmelzwasser, welches das Wasser im Bach steigen lässt. Bei zu hohem Wasserstand kann es durchaus Sinn machen, bis zum nächsten Morgen zu warten, um in aller Früh den Bach bei wenig Schmelzwasser zu queren.
Bei Ankunft am Gletscherbach ruht sich Dodo erstmal aus, und ich schaue ca. 10 Minuten nach einer geeigneten Stelle zum Furten. Die empfohlene Stelle weiter flussabwärts erscheint mir am sichersten. Ich furte den Bach wie bisher als erstes, um die Lage zu prüfen und Dodo Tipps zu geben. An der anderen Seite angekommen freuen wir uns, diese schwierige und letzte Furt für heute gemeistert zu haben. Dodos Schmerzen sind Dank des kalten Wassers und Schmerzmittel besser geworden. Es ist schon nach 18:00 Uhr und es wird in den nächsten 2 Stunden Zeit für unser Nachtlager. Um eine bessere Aussicht zu bekommen und in der Früh so dicht wie möglich an den Spokstenen zu sein, zieht es uns noch für ca. 1 Stunde weiter Richtung Rapadalen. Der Weg ist gut und hinter dem Hügel Bielajahka ergibt sich uns ein traumhafter Zeltplatz mit Blick ins Tal. Dodo versorgt ihren Fuss und ich schaue, ob es Alternativen zur Dreitageswanderung Richtung Skierffe gibt.
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