6. ETAPPE: SITOJAURE – AKTSE
Der Regen hat in der Nacht aufgehört, wir packen unsere Sachen und machen uns früh auf Richtung Rinim. Laut unserem Wanderführer gibt es ab Rinim einen Bootstransfer über den Sitojaure zu festen Zeiten. Da diese meist am Morgen und am Nachmittag sind, gehen wir die 3km bis Rinim früh an. Die Landschaft weitet sich und vor uns erhebt sich der Nammasji, ein einsam in der Landschaft liegender Hügel. In Lappland gibt es noch mehrere solcher Berge, die alle aufgrund ihres Aussehens Nammasji heißen. Wir folgen immer wieder Pfaden, welche wie üblich im Nichts verlaufen und kreuzen einige Stellen mit Weidengestrüpp. Nach etwas mehr als einer Stunde erblicken wir den großen See Sitojaure und die Lagune von Rinim. Kurz vor Rinim passieren wir immer wieder wunderschöne Zeltplätze, die eine atemberaubende Sicht auf den See und die Lagune bieten. Beim nächsten Sarek Trekking würden wir auf jeden Fall hier eine Nacht unser Camp aufschlagen. Kurz bevor wir das Ufer und die Siedlung erreichen, hören wir ein Motorgeräusch. Das kann nur das Boot sein. Wir werden immer schneller und hoffen, das Boot noch zu erreichen. An einer der Samenhütten ruft uns ein Same zu – Go Go Go. Wir haben Glück, das Motorboot hat gerade erst abgelegt und dreht nochmal um.
MOTORBOOT ÜBER DEN SITOJAURE – VON RINIM ZUM KUNGSLEDEN
Mit uns fahren 3 Finninnen, die am Vortag auch das Bastavagge durchquert und aufgrund des Regens eine Nacht in einer der Hütten der Samen verbracht haben. Wir tauschen unsere Sarek Erfahrungen aus und schwärmen von Skandinavien. Das Wetter ist wieder mal sehr unbeständig und nach einer halben Stunde Bootsfahrt regnet es wieder sehr stark. Da das Boot keinerlei Schutz vor Wind und Wetter bietet, sind wir bis auf die Unterwäsche nass. Die 3 Finninnen verlassen uns in Ribákluokta, um nach Saltoluokta zu wandern und die Bootsführerin – eine alte Samin – bringt uns noch bis Svine. Von hier aus wollen wir Richtung Aktse wandern, um den Skierffe – nicht wie geplant aus dem Rapadalen – sondern aus Richtung Kungsleden zu besteigen.
AUF DEM KUNGSLEDEN RICHTUNG AKTSE
Zur Mittagszeit hört der Regen auf und unser Abenteuer kann auf dem Kungsleden weitergehen. Wir folgen den roten Markierungen und gut sichtbarem Weg durch einen Birkenwald. Wir wundern uns wie anstrengend das Wandern auf dem guten Trek ist, bis wir uns umschauen und merken, dass wir schon einige Höhenmeter gemacht haben. Die Sicht auf den Sitojaure ist wunderschön und vor uns liegt eine große Steigung auf das Hochplateau von Nunjes. Auf dem Hochplateau angekommen hüllt es sich in Nebel. Wir folgen den roten Markierungen und sichten immer wieder Rentierherden, welche hier im Sommer grasen. In der Mitte der Hochebene erwartet uns ein Hinweisschild für den Bootstransfer über den Sitojaure mit einer Handynummer. Hier scheint es Handyempfang zu geben und wir versuchen unser Glück, um in die Heimat zu telefonieren. Es funktioniert und wir können Familie und Freunden Bescheid geben, dass es uns gut geht. Nach einiger Zeit führt der Weg hinab in die Weite es Laitaure den Mündungssee des Rahpaadno und Tor zum Sarek, dem Rapadalen Tal. Die Sonne scheint immer wieder durch die dichte Wolkendecke und ergibt atemberaubende Lichtspiele über dem türkisfarbenen Wasser – ein Traum. Umso näher wir der Abzweigung zum Skierffe kommen, desto mehr Zelte sichten wir in der Nähe des Kungsleden. Um einen guten Startpunkt für die Skierffe Besteigung zu haben, entschließen wir uns auch in der Nähe des Wegekreuzes einen schönen Zeltplatz zu suchen. Inmitten des lichter werdenden Birkenwaldes gibt es einige gute Flächen, die häufig als Zeltplatz genutzt werden. Der für uns schönste ist leider schon vergeben, doch wir finden eine gute Alternative mit eigener Trinkwasserquelle – was will man mehr. Das Zelt steht schnell und die Sicht auf das Tor zum Sarek ist grandios. Die Wolken werden immer dunkler und wir verkriechen uns ins Zelt, bevor ein heftiger Regenschauer nach dem anderen über uns rüber zieht. Aufgrund der schnellen Abkehr aus dem Sarek haben wir einige Tage extra auf dem Kungsleden. Diese Zeit wollen wir nutzen, um 2 bis 3 Tage in der Nähe von Aktse zu verbringen und auf perfektes Wetter für den Skierffe zu warten.
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KOMMENTARE
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- Marie bei Tag 5 – Südisland | Island Reisebericht
- Steffi bei NAMIBIA RUNDREISE
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