PACKLISTE ANTARKTIS
Was Ihr auf eine Reise in die Antarktis mitnehmen sollten!
Die Antarktis Saison für Expeditionen dauert von Ende Oktober bis Ende März: Frühling und Sommer auf der südlichen Hemisphäre. Aber die Jahreszeiten hier sind anders als an anderen Orten auf der Welt.
Während der ganzen Saison sind die Temperaturen niedrig. An manchen Tagen ist es bitterkalt und bei starkem Wind kann es sich viel kälter anfühlen. An anderen Tagen scheint die Sonne und beschert warme Temperaturen, gelegentlich sogar T-Shirt-Wetter.
Es kann regnen, schneien oder die Sonne scheinen und das alles an einem Tag. Diese Umstände machen das packen für die Antarktis nicht einfacher.
Die Temperaturen in der Hauptreisezeit für die Antarktis schwanken normalerweise um 0 ° C.
Auf Zodiac Touren kann es ziemlich kalt sein, wenn man nicht gut gekleidet ist, aber auf Landgängen kann es sich umso wärmer anfühlen, wenn die Sonne strahlt. Das Zwiebelprinzip, also mehrer Schichten zu tragen, ist die richtige Entscheidung um perfekt auf die Wetterbedingungen vorbereitet zu sein.
Die Hurtigruten Schiffe sind nicht mit Kreuzfahrtschiffen zu vergleichen und so gibt es auch keinen Dresscode. Jeder trägt das was er am liebsten trägt und die Kleidung die am bequemsten ist.
Auch am Abend zu den Mahlzeiten gilt, Ihr könnt euch bequem und leger kleiden. Viele Gäste ziehen sich nicht mal extra um.
An den wenigen Abenden mit seated Dinner und 4 Gänge Menü haben wir uns aber etwas schicker angezogen, bei Dirk war das Jeans und Hemd und bei Dodo dunkle Jeans und Blouse.
An Board der MS Midnatsol können normale Schuhe getragen werden. Optimal sind bequeme warme niedrige Trekkingschuhe oder Laufschuhe mit einer warmen Einlagesohle. Schicke Schuhe wahren auch zum Abendessen nicht nötig.
Dodo hat sich extra schlichte UGG Boots mit einem Innenfutter aus Lammfell gekauft und war super glücklich. UGG Boots sind bequem, super warm und optimal für das tägliche Leben an Board. Sowohl auf den Aussendeck aber auch in den Innenbereichen.
Die Whirlpools dürfen natürlich nur mit Badekleidung genutzt werden, in der Sauna wurde nackt und getrennt geschwitzt. Gemischte Sauna ist in Skandinavien nicht üblich und wenn dann nur mit Badekleidung.
Wer die Whirlpools oder Sauna nutzen möchte sollte FlipFlops oder Badelatschen dabei haben. Feste Schuhwerk wie es für die Aussendecks empfohlen wird, ist hier eher störend. Es gibt ein Treppenhaus mit direktem Zugang zum Whirlpool Bereich, sodass man nicht unnötig auf dem Aussendeck herum gehen muss.
Bademantel werden nicht gestellt und können nur gegen eine Gebühr ausgeliehen werden. Was keiner der anderen Gäste gemacht hat. Alle Gäste sind entweder in Ihrer roten Expeditionsjacke oder mit Handtüchern zu den Whirlpools gegangen und schnell in das warme Wasser gehüpft.
Allgemein wurden die Whirlpools und Sauna nur von wenigen, hauptsächliche Deutschen Gästen, genutzt.
Im Whirlpool empfiehlt es sich auch eine Mütze zu tragen um auch den kopf zu wärmen.
Die rote Expedtionsjacke wird von Hurtigruten zur Verfügung gestellt und bildet die äusserste Schicht eurer Antarktis Kleidung. Diese dient als Schutz vor Wind- und Regen. Die Jacke selber wärmt aber nur limitiert und es ist eine warme Schicht drunter zwingend notwendig. Siehe auch Isolationsschicht. Die Hurtigruten Expeditonsjacke dürft ihr behalten und ist ein super Andenken an die Antarktis Reise. Bei unserer Jacke handelte es sich um ein Fabrikat der Firma Helly Hanssen.
Eine gute Regenhose sollte unbedingt mit auf einer Antarktis Expedition dabei sein. Hier ist wichtig, dass diese atmungsaktiv ist und mit durchgehenden Reißverschlüssen an den Seiten versehen ist (um die Schuhe beim Anziehen nicht ausziehen zu müssen). Die Regenhose schützt vor allem beim cruisen mit dem Zodiacs vor spritzendes Meerwasser und an Land vor dem kalten Wind. Wir haben uns extra neue Berghaus Goretex Regenhosen bei Amazon bestellt und sind superglücklich mit diesen.
Unter der Regenhose empfiehlt sich eine bequeme Trekkinghose, eine Jean würde es zur Not aber auch tun.
Dirk trägt auf unseren Reisen am liebsten eine Fjällraven Karl Hose und sehr zufrieden. Die Hose wurde wird zudem auch trotz Regenhose sehr schnell trocken.
Dodo ist schon seit Jahren Fan der Trekking Hose „Salewa Terminal DST“. Eine wirkliche Allroundhose – bequem, hält warm, atmungsaktiv, und trocknet sehr schnell – sogar noch schneller als die Fjällraven Hose von Dirk.
Als wärmende Kleidungsschicht unter der Hurtigruten Expeditionsjacke bietet sich eine Daunenjacke an. In kühlen Polarregionen ist eine leichte Daunenjacke gegen die Kälte Gold wert. Gewicht und Packmaß sind bei Daunenjacken optimal, weshalb man sich vom teuren Anschaffungswert nicht abschrecken lassen sollte.
DODOS DAUNENJACKE
Eine ARC’TERYX Women’s Cerium SL Jacket nennt Dodo ihr Eigen. Superleicht und ein sehr geringes Packmaß.
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DIRKS DAUNENJACKE
Dirk hat sich für die Antarktis eine Norrona Daunenjacke zugelegt. Nicht ganz so leicht und ein perfektes Packmaß wie Dodds Jacke, aber ein gutes Preis/ Leistungsverhältnis.
Hier bietet sich Fleece oder Merino Fleck von Ortovox perfekt an. Wir haben auf unseren bisherigen Abenteuern lange nach einer perfekten zweite Lage gesucht und haben schnell festgestellt, das Softshell uns überhaupt nicht zusagt und der Klimakomfort beim Wandern extrem schlecht ist. Nach 5-10 Minuten Wandern oder Bewegung musste man das Softshell schon wieder ausziehen, obwohl es noch zu kalt dafür war. Fleece gefällt uns schon besser, nimmt aber ein zu großes Packmaß ein, was aber für die Antarktis kein Problem darstellt.
Wir sind seit ein paar Jahren absolute Fans von Merino Fleck, vor allem wenn man sich in kalten Regionen viel bewegt. Ortodox Merino Fleece besteht außen aus synthetischem Polyester und innen aus 100% Merino Schurwolle besteht. Diesen Materialmix bietet bisher nur die deutsche Marke Ortovox an. Die Kombination der beiden Materialien verbindet optimal die Eigenschaften der atmungsaktiven Merino Wolle und des strapazierfähigen Polyesters. Die bunten Farbvariationen der Ortovox Artikel sind allerdings gewöhnungsbedürftig. Mit Merino Fleece haben wir für uns endlich eine zweite Bekleidungsschicht gefunden, unter der man auch bei viel Bewegung nicht so schnell schwitzt.
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Wie aber schon beschrieben, reicht für die Landgänge auch ein konventionelles schwereres Fleck vollkommen aus und wärmt perfekt.
Hier reicht die normale Unterwäsche. Da wir aber in unserem Kleiderschrank auch Unterhosen aus Merinowolle haben, durften diese für uns natürlich im Reisegepäck nicht fehlen. Nicht gerade billig, aber wir haben diese Investition für unsere vielen Reisen und Abenteuer bis heute nicht bereut. Wir können den Hype um Merino Unterwäsche gut nachvollziehen. Merino reguliert super die Feuchtigkeit und Temperatur, sodass man nicht so schnell schwitzt. Zudem ist Merino sehr geruchsneutral, was gerade bei einem langen Trekking sehr angenehm ist.
Ein sehr guter Kälteschutz ist lange Unterwäsche. Auch hier haben wir nur Kleidung aus Merinowolle getragen. Icebreaker und Ortovox haben sich für uns bisher bewährt. Da die Landgänge aber nur eine Stunde dauern und keine weiten Strecken zurück zu legen sind, reicht auch hier komventionelle lange Unterwäsche.
Die Expeditionsstiefel werden von Hurtigruten gestellt. Anders als bei der Jacke werden die Expeditionsstiefel allerdings ausschließlich für die Dauer der Reise zur Verfügung gestellt. Die Stiefel sind etwa kniehoch und bestehen bis zum Knöchel aus Gummi, während der Schaft aus Neoprenmaterial besteht. Da bei Anlandungen oft ins Wasser gestiegen werden muss, hilft die Zusammensetzung dabei, die Füße schön warm und trocken zu halten. Es reicht völlig aus, darin dicke hohe Socken wie zum Beispiel Ski- oder Wandersocken zu tragen. Hurtigruten verwendet Expeditionsstiefel der Marke Muck, sogenannte Muck Boots Arctic*.
Die Expeditions Stiefel von Hurtigruten sind zwar gut gefüttert, aber dicke Socken, z.B. aus Merino erhöhen den Komfort nochmal erheblich und minimieren die Gefahr bei Anlandungen kalte Füsse zu bekommen. Wir schören schon seit Jahren auf unsere Smartwool Merino Socken, die auf keiner Reise in den Norden oder Schnee fehlen dürfen.
Handschuhe sind ein muss. Am besten Fingerhandschuhe aus Fleece und Wolle. Einige Gäste hatten auch Skihandschuhe dabei.
Eine Fleece- oder Wollmütze hält den Kopf schön warm und schützt vor der Sonne.
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Dieses kann in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden, wobei wir es hauptsächlich als Schal tragen. In der Antarktis war es auch bei den Zodiac Touren nützlich als Wind und Kälteschutz für unsere Gesichter.
Alle Hurtigruten Schiffe sind mit einem Waschraum ausgestattet. Diese sollen mit Waschmaschinen, Trockner und Bügeleisen ausgestattet sein. Wir haben diesen nicht angesehen oder benutzt und für kleine Waschgänge haben wir immer eine Tube REI dabei.
Die Luft in der Antarktis ist sehr trocken. Um eure Haut und die Lippen zu pflegen ist Feuchtigkeitscreme empfehlenswert.
Eine Sonnenbrille sollte unbedingt in eine Antarktis Packliste gehören. Der weiße Schnee reflektiert und das Licht kann stark blenden. Es wird allgemein empfohlen in arktischen Gebieten Sonnenbrillen mit polarisierten Gläsern zu tragen.
Sehr wichtig und mindestens Sonnenschutzfaktor 50+. Die Sonne sollte in der Antarktis nicht unterschätz werden. Wir haben uns vor jeder Anlandung und Cruise emit Sonnencreme eingeschmiert.
Wenn mal die Nase läuft generell hilfreich und kann auch für andere Zwecke gebraucht werden.
Die atemberaubende Szenerie der Antarktis möchte natürlich auf Bild und Video festgehalten werden. Hier gilt es für jeden individuell das optimale Kamera-Equipment zu finden. Wer das fotografieren lernen und verfeinern möchte, kann auf der MS Midnatsol auch einen Kurs mit den Bordfotografen buchen.
Wir haben auf unseren Reisen immer eine Canon EOS 70D* Spiegelreflexkamera dabei mit dem Canon EF-S 18-135mm STM* Objektiv. Für Reisen ist diese Combo perfekt, vor allem weil man mit der Canon EOS 70D* auch super filmen kann. Für eine Antarktis Expedition empfiehlt sich aber noch ein Zoom-Objektiv zu kaufen, um die Tiere wie Pinguine oder Wale noch besser fotografieren zu können.
Akkus halten in der Kälte nicht so lange wie unter normalen Bedingungen. Also auf jedenfalls mehrere Ersatz Akkus für Anlandungen etc. einpacken.
Große Speicherkarten ersparen euch das häufige wechseln, vor allem bei Anlandungen. Fotos werdet ihr tausende machen und eine volle Speicherkarte zum falschen Zeitpunkt kann ärgerlich werden.
Neben einer guten Fotokamera gehört auch ein gutes Fernglas unbedingt zur Ausstattung. Man kann laut Hurtigruten auch Ferngläser auf dem Schiff ausleihen, aber auch kaufen.
Wir waren mit einem Trekkingrucksack und einem Duffelback mit Rollen auf dem Schiff. Für eine Expeditions Seereise mit Hurtigruten reicht aber auch ein normaler Koffer.
Die Koffer müssen vor dem Flug von Santiago de Chile, oder Buenos Aires im Anreise Hotel in der Früh vor die Tür gestellt werden. Hurtigrueten bringt diese dann gesammelt zum Flughafen, wo diese in der Abflughalle in Empfang genommen werden, um einzeln einchecken zu können.
Anlandungen in der Antarktis finden immer mit einem Zodiac statt. Das Spritzwasser, aber auch Schnee können der Kamera schaden. Um kein Risiko ein zu gehen empfiehlt sich eine Wasserdichte Tasche.
Unsere Kamera hat nach einem Landgang auf Deception Island nicht mehr funktioniert. Zuviel Feuchtigkeit war eingedrungen und erst nachdem wir die Kamera auseinander genommen und auf dem beheizten Badezimmer Boden getrocknet hatten, funktionierte diese wieder.
Laut einer Aussage des Bordfotografen ist Deception Island wohl bekannt dafür, das Kameras aufgrund der Wetterbedingungen eingehen.. Auf jeder Reise erwischt 2-3 Kameras. Ein Schutz vor Feuchtigkeit und Wasser ist sehr wichtig, wenn ihr keine Enttäuschung aufgrund einer defekten Kamera erleben wollt.
>> JETZT ANSEHEN: ANTARKTIS VIDEO
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Verstehe ich das richtig – bei Anlandungen in der Antarktis habt ihr vier Schichten getragen:
1) Thermounteräsche lang
2) Fleece Pullover und Treckinghose
3) Daunenjacke
4) Expeditionsjacke und Regenhose
Und eine zweite Frage: Wäre eine wasserdichte Skihose eine gute Alternative zur Kombination Trecking- und Regenhose?
Hallo Gunter,
genau wie du aufeglistet hast, haben wir uns bei Anlandungen angezogen. Eine Skihose geht sicherlich auch, nimmt halt viel Platz ein. Wir machen halt viel Trekking und haben deswegen unsere Kleidung auf Zwiebelprinzip ausgerichtet. Es gab sogar Gäste an Board die nur Jeanshose getragen haben, glücklich waren die aber nicht.
Macht euch nicht so viele Gedanke, Anlandungen mit Hurtigruten dauern eh maximal eine Stunde und nur bei schlechtem Wetter wird es evtl. ungemütlich. Bei Sonnenschein war uns immer zu warm.
Liebe Grüße,
Dirk & Dodo