- PLANUNG & INFOS
- REISEBERICHT ISLAND
- Tag 1 – Reykjanes & Reykjavik
- Tag 2 – Golden Circle & Landmannalaugar
- Tag 3 – Laugavegur Trekking
- Tag 4 – Laugavegur Trekking
- Tag 5 – Südisland
- Tag 6 – Skaftafell Nationalpark
- Tag 7 – Vatnajökull & Hochland
- Tag 8 – Nordisland & Whalewatching
- Tag 9 – Myvatn Umgebung
- Tag 10 – Halbinsel Snaefells
- Tag 11 – Halbinsel Snaefells
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GOLDEN CIRCLE – ISLAND AN EINEM TAG
„Island an einem Tag“, so kann man den golden Circle wohl am besten beschreiben. Schöne Landschaften, Geysire und Wasserfälle in nur einem Tagesausflug erleben! Auch wir entschließen uns, die typische Tagesrunde für Kreuzfahrttouristen und Islandreisende zu machen.
TIPP: Wenn ihr einen Islandpullover oder Islandwolle kaufen möchtet, auf dem Weg in Mosfellsbær beim Produzenten Álafoss vorbei schauen. Hier gibt es eine große Auswahl an handgestrickten Islandpullovern zu Werksverkaufspreisen. Wesentlich günstiger haben wir nur maschinell gefertigte Pullover auf Island gesehen. Unter 20.000 ISK ist leider kaum ein Pullover auf Island zu haben!
In der Früh brechen wir auf und fahren raus aus Reykjavik, um unser Abenteuer Roadtrip wirklich zu beginnen. Unser erstes Ziel soll Þingvellir sein. Wir fahren entlang der Straße 36 und hoffen, noch vor den großen Touristenströmen, die mit Reisebussen aus Reykjavik angekarrt werden, dort zu sein. Auf dem Weg müssen wir aber schon feststellen, dass daraus wohl nichts wird. Fasziniert halten wir – wie meist am Beginn einer Reise – an jedem schönen Spot an, um die Landschaft zu genießen, während ein Reisebus nach dem anderen an uns vorbei rauscht. Kurz vor der Abfahrt zur Straße 360 befindet sich eine große Fläche mit Steinmenschen. Hier lohnt es sich wirklich, anzuhalten und coole Fotos zu machen. Außerdem habt ihr von hier einen schönen Blick auf den von Lavafeldern umgebenden See Þingvallatan.
ÞINGVELLIR
Nur wenige Kilometer von den Steinskulpturen beginnt der Þingvellir Nationalpark. Es handelt sich um den ältesten Nationalpark Islands, der seit 2004 auch Unesco Weltkulturerbe ist. Euch erwartet eine herrliche Naturkulisse mit historischer Bedeutung. Der Name Þingvellir bedeutet „Ebene der Volksversammlung“, denn hier fand bereits um 930 vor allem von norwegischen Wikingern einmal jährlich die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing statt. Der Park liegt in einem Grabenbruch, welcher von vielen Spalten durchzogen ist, denn hier treffen die europäische und amerikanische Kontinentalplatte aufeinander. Es gibt sogar die Möglichkeit, genau zwischen den Kontinentalplatten zu tauchen.
Die Anlage ist touristisch sehr gut erschlossen und es führen breite Wege vom oberhalb gelegenen Parkplatz durch die hohen Basaltfelsen ins Tal zu einer wunderschön gelegenen Kirche. Wir genießen es, durch die umwerfende Landschaft zu spazieren und diesen Ort auf uns wirken zu lassen. Ab 10 Uhr wird es dann aber doch sehr voll und die großen Reisegruppen strömen in das Tal. Dennoch finden wir eine schöne, ruhige Picknickbank, auf der wir gemütlich frühstücken können.
GEYSIR
Der nächste Stopp auf dem Golden Circle ist das geothermale Gebiet im Haukadalur. Es ist zwar nicht das größte, aber wohl bekannteste, nicht zuletzt durch den großen Störi Geysir, nach dem alle ähnlichen Phänomene dieser Welt benannt sind. Leider ist dieser Geysir erschöpft und nicht mehr wirklich aktiv. Anfang des neuen Jahrtausends hat er mal wieder sporadisch Wasser gespuckt.
Der Geysir Strokkur ist dagegen zuverlässiger und das Hauptziel für alle Besucher. Dieser spuckt ca. alle 5-10 Minuten eine bis zu 30 Meter hohe Wasser- und Dampfsäule zur Freude der Touristen, die sich an die Absperrung drängen und nur darauf warten, den Auslöser ihrer Kamera zu tätigen. Beachtet bitte die Windverhältnisse, denn ihr wollt bestimmt nicht das heiße Wasser und den Dampf abbekommen. Gelegentlich kommt es hier zu Zwischenfällen, bei denen es zu Verbrühungen kommt.
GULFOSS
Nur 10 km von Geysir befindet sich das letzte große Highlight der Golden Circle Runde, der Wasserfall Gulfoss (Goldener Wasserfall). Der berühmteste Wasserfall Islands stürzt über zwei Kaskaden 32 Meter in die Tiefe. Zwischen den beiden Kaskaden gibt es einen Felsvorsprung, auf den Touristen gehen können. Aus der Ferne durch den Sprühnebel des Wasserfalls gesehen, schauen die dort stehenden Touristen unwirklich aus und bilden ein tolles Fotomotiv.
LANDMANNALAUGAR
Nachdem wir alle großen Attraktionen des Goldenen Kreises hinter uns haben, machen wir uns auf den Weg nach Hella, um von dort den Hochlandbus nach Landmannalaugar zu nehmen, da dieser Ort nur über F-Straßen zu erreichen ist und unser Mietwagen diese nicht befahren darf. Wir sind recht früh dran und es schüttet bis zur Busabfahrt aus Eimern. Leider hat Hella auch nicht wirklich etwas zu bieten, außer ein Einkaufszentrum, in dem man noch Proviant für den Trek einkaufen kann und ein örtliches Roadhouse, das für isländische Verhältnisse relativ preiswerte Burger mit Pommes serviert.
Tipp: Wer nicht immer Lust hat, mit dem Campingkocher zu kochen und mittags eine relativ preiswerte Mahlzeit braucht, sollte an den Roadhouses Halt machen.
Unser Island Highlight soll das Laugavegur Trekking werden, welches wir in Landmannalaugar starten möchten. Zum Glück wurde uns kurz vor unserem Abflug nach Island mitgeteilt, dass der Busverkehr nach Landmannalaugar wieder aufgenommen wird, nachdem uns aufgrund des harten und langen Winters eine Woche vorher die Info erreichte, dass die Busse nicht fahren können. Wir sind glücklich, dass unser Plan doch noch funktioniert, aber auch skeptisch, da die Bedingungen katastrophal sein sollen. Mit uns fahren noch 20 andere Backpacker nach Landmannalaugar, was uns Mut macht, da wir offensichtlich nicht die einzigen sind, die den Laugavegur gehen möchten. In Landmannalaugar erwartet uns nach dem starken Regen in Hella Sonnenschein und herrliches Mitsommerwetter. Die Landschaft ist einfach atemberaubend und kaum in Worte zu fassen. Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen. Wie alle in Landmannalaugar eintreffenden Touristen machen wir uns sofort auf die Suche nach einem schönen Platz für unser Zelt. Obwohl der Campground wegen des Saisonstarts noch recht leer ist, ist dies gar nicht so einfach, da die Zeltwiese aufgrund der Schneeschmelze einem großen See gleicht. Landmannalaugar ist sehr gut ausgebaut und es gibt ein großes modernes Sanitärhaus und sogar einen kleines Bistro mit Minimarkt in umgebauten Bussen. Highlight sind die heißen Quellen, also unbedingt Badesachen mitbringen!
Nachdem unser Zelt steht, gehen wir zur Rezeption, bezahlen die Nacht und erkundigen uns nach den Wandermöglichkeiten und den Bedingungen am Laugavegur. Die nette Dame weist uns auf die aktuellen schweren Bedingungen hin mit 20 Meter hohen Schneefeldern auf dreiviertel der Strecke bis Altavatn und Nebel mit einer Sichtweite von max. 20 Metern. Sie rät uns zwar eigentlich von dem Trek ab und teilt uns mit, dass ein GPS derzeit unabdingbar sei.
Für mich ist der Tag gelaufen, bei nur 20 Meter Sicht macht das ganze Trekking ja keine Sinn, doch Dodo überzeugt mich, dass wir es trotzdem versuchen sollten und wir zur Not ja auch umkehren könnten. Auf dem gesamten Platz merkt man, wie andere Wanderer sich bei anderen erkundigen, wer ein GPS hat, um sich zusammenzuschließen. Auch wir werden von einem tschechischen Pärchen angesprochen und verabreden uns, am Folgetag um 8 Uhr zu starten, da wir glücklicherweise ein GPS dabei haben.
An diesem Tag wollen wir aber auch noch eine kleine Wanderung auf die umliegenden Berge machen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Da fast alle Wege gesperrt sind, bleibt nur ein Weg der 700 Meter entfernt an der Zubringerstraße beginnt. Wir sind die einzigen, die sich aufmachen und genießen den Blick auf das Flussdelta, Camp, Lavafelder und die schneebedeckten Berge, die im Orange der Sonne strahlen. Es wirkt unwirklich und wie in einem Märchen oder Zeichentrickfilm. Es sollte aber später noch besser werden. Nach der kleinen Wanderung machen wir das, was alle in Landmannalaugar machen – wir setzen uns mit einem Dosenbier (Glas ist nicht erlaubt) in die heißen Quellen. Es ist einfach nur schön, wenn man einen Platz im Wasser findet, an dem sich eine warme Quelle befindet! Ansonsten kann das Wasser mitunter recht kühl sein und auch der Einstieg vom Steg führt erstmal durch kaltes Wasser. Wir sitzen nun also an einer dieser heißen Quellen, genießen den Ausblick durch den Dampf hindurch, der überall aus dem Wasser und umliegenden Gras hervorzukommen scheint, bis es anfängt leicht zu regnen. Da wir im Wasser sitzen, stört uns das ja nicht. Durch den Regen bildet sich ein Regenbogen über dem Tal von Landmannalaugar, welches unwirklich orange leuchtet – und das um Mitternacht. Wir haben so etwas auf unseren Reisen noch nie gesehen und sind einfach fasziniert, wie schön unsere Natur doch sein kann und uns doch immer wieder überrascht. In diesem Moment kann ich nicht anders und muss meinen Lieblingssatz auf Reisen „Was ist das doch schön!“ kundtun.
Ich sage in diesem Moment wie so oft auf unseren Reisen “ Was geht es uns doch gut“ und schiebe noch ein „Was ist das doch schön“ hinterher. Ersterer Satz soll mir auf dieser Reise allerdings nicht mehr wirklich oft über die Lippen kommen, was allerdings durch den inflationären Gebrauch von „Was ist das doch schön“ ausgeglichen wird.
UNTERKUNFT LAUGAVEGUR
LANDMANNALAUGAR
Die Landmannalaugar Hütte mit seiner großen Campsite ist der Start-oder Zielpunkt des Laugavegur Trekkings. aber auch bei fast allen Hochlandtouren fester Bestandteil. Die Infrastruktur ist sehr gut mit einer festen Hütte, einer sehr große Campingwiese, kleinem Shop und einem großem Sanitärgebäude. Im Sommer soll es hier wohl sehr voll sein, wovon wir zu Saisonstart aber nichts mitbekommen. Absolutes Highlight sind die heißen Quellen und die unbeschreibliche Szenerie.
PREIS: ca. 1800ISK pro Zelt und 500ISK pro Person
LAGE: Einmalig mitten im Hochland, nur mit Bus oder 4×4 zu erreichen
AUSSTATTUNG: gut, kleiner Shop, großes Sanitärhaus, heiße Thermalquellen
SAUBERKEIT: Zeltwiese war in sehr schlechtem Zustand aufgrund des langen Winters. Sanitäre Anlagen waren für die relativ geringe Zahl an Campern ziemlich dreckig.
KOCHMÖGLICHKEITEN: Nur für Hüttengäste. Es gibt für Campinggäste einen überdachten und relativ geschützten Essbereich.
INTERNET: Unnötig, einfach die atemberaubende Natur genießen
FAZIT: Einzigartiger und mystischer Ort zum Zelten. Unbedingt Badesachen mitnehmen für die heißen Quellen. Einfach ein tolles Erlebnis.
Habt ihr Fragen und Anmerkungen zum Golden Circle auf Island? Lasst es uns wissen und schreibt uns einen Kommentar!
KOMMENTARE
- Max bei Trekking Guide – Sarek & Kungsleden
- Marie bei Tag 5 – Südisland | Island Reisebericht
- Steffi bei NAMIBIA RUNDREISE
- Joline bei SAREK & KUNGSLEDEN TREKKING
- Deák, Jávor bei Packliste Lappland Trekking – Sarek & Kungsleden
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