WHALERS BAY
Whaler’s Bay hat ihren Namen den Walfängern zu verdanken, die sich hier Anfang des 20. Jahrhunderts niedergelassen haben. Nach der Entdeckung der Antarktis hat sich unter den Wal- und Robbenfängern schnell herumgesprochen, dass die Antarktis ein ergiebiges Wal- und Robbenfang gebiet ist. Die Walfänger hat es zu dieser Zeit zahlreich nach Whaler’s Bay verschlagen. Aus dieser Zeit erzählen auch die verfallenen Häuser, Tanks und Walknochen, die noch immer sichtbar sind. Whaler’s Bay ist ein langgezogener Strand aus schwarzem Vulkangestein, das jetzt zu Beginn des antarktischen Sommers noch teilweise mit Schnee bedeckt ist. Auf der Westseite der Bucht befindet sich einer der seltenen Süßwasserseen der Antarktis, während ostseitig Neptun’s Hole über die Bucht ragt. Dazwischen können wie in einem großen Freilichtmuseum die Häuser und auch große Tanks, die zum Auskochen des Walfleisches und der Walknochen zur Gewinnung von Walöl benutzt wurden, besichtigt werden. Es ist allerdings nicht erlaubt zu nahe an die Häuser oder in die Häuser rein zu gehen. Die letzten Vulkaneruptionen haben auch deutlich Spuren an den Häusern hinterlassen, wodurch sie stark einsturzgefährdet sind.
ANLANDUNG WHALERS BAY AUF DECEPTION ISLAND
Wir können Whaler’s Bay diesmal erst als letzte Gruppe erkunden. Das Wetter ist leider auch heute nicht besonders gut. Es ist tagsüber immer mehr Nebel aufgezogen, zu dem sich nun auch starker Schneefall gesellt. Warm eingepackt kann uns das aber nichts anhaben und wir werden nach der Anlandung erstmal von einer Weddellrobbe überrascht, die sich direkt neben dem Tenderboot ausruht und sich von den ganzen Touristen nicht beirren lässt. Wir machen uns erstmal auf den Weg hoch zu Neptun’s Hole, auf dem uns einige Gentto Pinguine begegnen, die am Strand spazieren bzw. ins Meer gehen. Etliche Walknochen säumen ebenso den Weg, die noch aus der großen Zeit der Walfänger stammen, die die Wale direkt vor Ort verarbeitet haben. Auch die Häuser begutachten wir, gehen dann aber zurück zum Strand.
ARCTIC PLUNGE – BADEN IN ARKTISCHEN GEWÄSSER
Auf Deception Island können ganz Mutige ist es ganz Mutige im antarktischen Meer baden. Und das wollen wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Da wir aber das letzte Boot sind, müssen wir uns beeilen, um all unsere Kleidungsschichten loszuwerden. Die Badesachen haben wir bereits drunter angezogen, Wechselwäsche mitgebracht und Handtücher werden von Hurtigruten zur Verfügung gestellt. Durch den starken Schneefall gepaart mit Wind gestaltet sich das Ausziehen und Verwahren der Kleidung als Herausforderung. Dafür lädt das Wetter auch nicht gerade zum Verweilen am Strand ein, sodass es nicht lange dauert, bis wir direkt ins eisige antarktische Meer laufen – bei Wind von über 14 Knoten und einer Wassertemperatur von gerade einmal 2 Grad Celsius. So steht es zumindest auf dem Zertifikat, das wir für unser Badevergnügen abends auf unsere Kabine bekommen. Sehr zu unserer Freude gesellen sich einige Gentto Pinguine zu unserem Polar Plunge. Sie springen um uns herum, sodass unser Badeerlebnis in der Antarktis gleich noch besonderer wird. Die wahre Herausforderung ist allerdings das Anziehen zurück an Land, denn schon in trockenem Zustand ohne Sturm und Schneefall braucht es seine Zeit, bis wir alle Schichten drübergestreift haben. Wir sind trotzdem relativ schnell, denn mittlerweile wartet schon das gesamte Expeditionsteam und die letzten unserer Bootsgruppe auf uns, damit wir mit dem letzten Boot zurück an Bord der MS Midnatsol kommen. Auch wenn es einer gewissen Überwindung bedarf, sich bei den eisigen Temperaturen ins Meer zu stürzen, können wir es nur empfehlen, sofern man sich in gutem Gesundheitszustand befindet und die Kälte einem nichts anhaben kann. Wir müssen uns jedenfalls erstmal im heißen Whirlpool aufwärmen und genießen die Ausfahrt aus Deception Island von hier.
ARCTIC PLUNGE – BADEN IN ARKTISCHEN GEWÄSSER
Eigentlich stünde noch eine Rundfahrt in der Caldera mit geologischen Erklärungen auf dem Programm, aber aufgrund des starken Windes beschließt der Kapitän direkt aus dem schmalen Neptun’s Bluff rauszufahren, um nicht Gefahr zu laufen, in Deception Island gefangen zu bleiben.
Die MS Midnatsol nimmt nun Kurs auf Brown Bluff am Arctic Sund, welcher an der äußersten Spitze von Arctic Peninsula liegt.
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