REISEGUIDE ISLAND
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Die wohl schnellste und einfachste Weise Island zu erreichen ist mit dem Flugzeug. Der Internationale Flughafen von Island liegt eine Stunde von Reykjaviks Zentrum entfernt in Keflavik, wo alle internationalen Flüge abgewickelt werden. Der Flughafen ist mit dem Flybus an Reykjavik und den Domestic Flughafen in Reykjavik angebunden. Der Fahrplan des Flughafenbus ist an die Abflüge und Ankünfte angepasst und kostet 2200ISK (ca. 16€) zum Bus Terminal oder 2800ISK (ca. 20€) direkt zur Unterkunft (Stand 2015).
Ganzjährig fliegen Icelandair, WOW Air und Lufthansa von Deutschland nach Keflavik. Ebenso fliegen Germanwings und Air Berlin im Sommer mehrmaligs pro Woche von verschiedenen deutschen Flughäfen nach Island. Die Preise liegen ca. zwischen 200€ und 500€ pro Person für Hin- und Rückflug. Am besten so früh wie möglich buchen, um den besten Deal zu ergattern. Wer flexibel ist, kann aber auch noch einen Monat vor Abflug richtige Schäppchen machen. Aufgrund unserer Jobs sind wir aber leider auf frühes Buchen angewiesen.
Neben der Anreise mit dem Flugzeug ist auch eine Anreise mit der Fähre von Dänemark Hirtshals über die Faröer Inseln möglich. Das ist perfekt für alle, die Zeit haben und gerne ihr Auto mitnehmen möchten. Die Fährlinie Smyril Line bedient einmal die Woche Seydisfjördur (Ostisland) mit der Fähre „MS Norröna“. Abfahrt in Dänemark ist immer dienstags und Ankunft auf Island dann donnerstags. Mehr Informationen zur Fährlinie und dem aktuellen Fahrplan findet ihr auf der Website von Smyril Line.
Die Einreise für Europäer ist einfach, da Island Mitglied des Schengen-Abkommens ist, welches die Grenzkontrollen für Reisende zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten aufhebt. Für die Einreise benötigen Deutsche und Österreicher einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, der an dem Tag der Einreise noch 3 Monate gültig ist. Mehr Informationen findet ihr auf der Website der isländischen Einwanderungsbehörde.
Hauptreisezeit für Island ist der mitteleuropäische Sommer von Juni bis September. In diesem Zeitraum ist es angenehm warm mit um die 18 Grad und die Tage sind lang. Das Hochland ist nur zu dieser Zeit für 4×4 freigegeben. In der kurzen Hauptreisezeit ist eine frühzeitige Reservierung von festen Unterkünften notwendig. Island entwickelt sich mittlerweile aber auch neben der Hauptreisezeit im Sommer zu einem beliebten Ziel, vor allem wegen der günstigeren Preise für Mietwagen und Unterkünfte in der Nebensaison. Die Ringstraße kann im Gegensatz zum Hochland ganzjährig bereist werden. Durch die Nähe zum Polarkreis können die Tage aber sehr kurz werden, weshalb eine gute Planung unabdingbar ist. Hingegen wird es im Sommer nie dunkel, was Reisende zu langen Etappen und viel Sightseeing pro Tag verleitet.
Wer das Hochland bereisen möchte, sollte dieses aber nicht vor Juli einplanen. Während unserer Reise Anfang Juli 2015 wurde der Laugavegur z.B. erst am 28.06. geöffnet und die meisten Hochlandpisten waren noch geschlossen.
Infos zur Öffnung der Hochlandpisten, Befahrbarkeit von Straßen und Pässen kann man auf den Seiten von Vegagerdin einsehen. Daten werden zu Beginn der Saison ca. alle 3 Tage aktualisiert und auf einer Mappe angezeigt.
Infos zum aktuellen Wetter findet man auf der Website von Vedur. Vor Wanderungen etc. sollten die aktuellen Wettervorhersagen einbezogen werden. Das Wetter kann auch im Sommer sehr wechselhaft sein und man sollte auf jedes Wetter und schnelle Änderungen von Wetterlagen vorbereitet sein. Tipps zu unserer Island Ausrüstung findet Ihr später im Reiseguide.
Um sich vor der Reise einen aktuellen Eindruck von der Wetter- und Schneesituation machen zu können, bieten die Hochland Webcams eine gute Möglichkeit die Schneeschmelze im Hochland etc. zu beobachten.
ZWISCHENSAISON
NEBENSAISON
Die beliebteste Art Island zu entdecken ist mit dem Mietwagen. Zwischen Mitte Mai und Mitte September ist vor allem für Alleinreisende auch das gute Busliniennetz interessant. Wenn ihr wenig Zeit habt, können auch Inlandsflüge eine gute Wahl sein.
Durch die Ringstraße, die einmal um Island führt und an der viele Sehenswürdigkeiten liegen, kann man die Insel mit dem Mietwagen in einer Woche bereisen. Unsere Empfehlung ist aber, mindestens 10 Tage einzuplanen, um auch entspannt wieder aus dem Urlaub heim zu kommen. Die Mietwagenpreise in der Hauptsaison sind allerdings sehr teuer und liegen über den aus Europa bekannten Preisen. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Modellen und man kann sich hier, was Autos betrifft, wirklich austoben – von ganz klein bis groß und 4×4 fürs Hochland.
Die meisten Vermieter haben Stationen direkt am Flughafen oder ca. 500m entfernt.
Wir hatten uns für SIXT entschieden, da diese zum Zeitpunkt der Reservierung den günstigsten Grundpreis von 50€ pro Tag mit unbegrenzten Kilometern ohne Versicherungen etc. hatten, und wir auch innerhalb Deutschlands immer dort mieten. Früh reservieren lohnt sich, da Mietwagen aufgrund der kurzen Saison begrenzt sind und wir konnten im Vergleich zu späteren Abfragen bei Sixt, bei denen der Preis stieg und die Kilometerfreigrenzen immer niedriger wurden, einiges sparen.
Aber Vergleichen lohnt sich und wichtig ist, vor allem darauf achten, wieviel Kilometer inkludiert sind und ob die Vollkaskoversicherung CDW (collision damage waiver) und Mehrwertsteuer enthalten sind.
Das gefährlichste an Island ist wohl das Autofahren, aber nur weil Island sonst sehr sicher ist. Dennoch solltet ihr euch aufgrund der Straßenbedingungen über die Versicherung Gedanken machen. Die meisten Mietautos haben eine Haftpflicht- und Teilkaskoversicherung, sodass Schäden am Mietwagen abgedeckt sind. Der Kunde ist dabei für alle Schäden am Fahrzeug verantwortlich und haftet bis zur Höhe des Mietwagenwertes. Deshalb ist eine Vollkaskoversicherung CDW sinnvoll und ratsam. Es gilt aber, den Selbstbehalt und den Umfang der Abdeckung zu prüfen. Generell nicht abgedeckt sind Schäden an den Reifen, Windschutzscheibe und an der Unterseite des Fahrzeugs, die durch das Fahren auf unbefestigten Straßen, durch Wasser oder in Asche- bzw. Sandstürmen entstehen. Die Verleiher versuchen meist vor Ort noch Versicherungen für den Fall von Vulkanausbrüchen und Sandstürmen zu verkaufen. Wir halten es aber eher für überflüssig und viel zu überteuert, wenn man die Wahrscheinlichkeit dieses Schadensfalls gegenüberstellt. Die größte Gefahr, die in diesem Zusammenhang wirklich besteht, sind Sandstürme in der Nähe von Vik. In diesem Ernstfall wird allerdings laut Aussagen von Reisenden, die beinahe in einen Sandsturm geraten wären, auch die Ringstraße gesperrt. Grundsätzlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie hoch man sich versichern will.
Da wir privat kein Auto besitzen und oft für die Wochenenden einen Mietwagen nehmen, besitzen wir eine Kreditkarte, die eine Vollkaskoversicherung beinhaltet. Da die Kosten für so eine Kreditkarte bei ca. 50€ im Jahr liegen und die Mietwagenverleiher ca. 15€ pro Tag für die Vollkaskoversicherung bei null Selbstbeteiligung nehmen, rechnet sich solch eine Kreditkarte bereits ab 4 Tagen. Unser Anbieter Payango mit der „Explorercard“ hat allerdings die Kreditkarte für Neuabschlüsse eingestellt. Eine Alternative ist die Germanwings Card Gold, die 49,90€ im Jahr kostet und sogar im ersten Jahr kostenfrei ist.
Eine gute, preiswerte Alternative, um von A nach B zu kommen und sich Kosten für Hotels etc. zu sparen, sind die kleinen umgebauten Mietwagen mit Schlaf- und Kochmöglichkeit. Man ist hier besonders mobil und kann fast überall übernachten. Wir würden aber trotzdem empfehlen, es mit dem Wildcampen nicht zu übertreiben und auch mal Campingplätze aufzusuchen. Ein guter Schlafsack ist auch in einem Camper nötig.
Selbst in der Hauptsaison soll es angeblich keine Probleme geben, spontan noch einen Camper bei einem unten angeführten Anbieter zu bekommen, wenn man nicht gerade am Wochenende anreist und von Samstag zu Samstag oder Sonntag zu Sonntag mieten möchte.
Island verfügt über ein gut umfassendes Busnetz, welches von verschiedenen Busunternehmen bedient wird. Von Mitte Mai bis Mitte September steuern die Busse planmäßig fast jeden Ort in Island an und es gibt sogar Busverbindungen ins Hochland. Ausgangsort für eure Touren mit dem Bus ab Reykjavik ist der BSI Busbahnhof in Reykjavik.
Reservierungen für die Busse in Island sind nicht nötig und man kann die Tickets online, an der BSI Busstation oder direkt beim Fahrer mit Kreditkarte oder in bar bezahlen.
Wie fast überall bei Reisen mit Bussen ist aber doch ein Stück Flexibilität und Zeit nötig, sodass diese Reiseart für uns aufgrund der kurzen Aufenthaltszeit nicht wirklich in Frage kam. Wir haben den Bus lediglich genutzt, um zum Start- und Zielpunkt des Laugavegur Trekkings zu kommen, was gut und einfach funktioniert hat.
Vor allem für Alleinreisende oder Pärchen mit schmalem Budget bieten sich die Buspässe von „Reykjavik Excursions“ an, mit welchen ihr eine Strecke abfahren könnt und der Zu- und Ausstieg an allen Orten der Strecke möglich ist. Durch den Pass spart ihr euch eine Menge Geld gegenüber der Bezahlung pro Strecke. In der folgenden Übersicht findet Ihr eine Auswahl von Buspässen von Reykjavik Excursions und Sterna Travel.
Island ist ein recht sicheres Land und trampen ist bei Backpackern sehr beliebt. Bitte bedenkt aber, das Trampen auch in einem sicheren Land immer Gefahren mit sich bringt und auf den abgelegenen Routen fast nur Touristen unterwegs sind, die selten noch Platz im Auto haben. So war es zumindest bei uns. Wir hätten, selbst wenn wir gewollt hätten, niemanden mitnehmen können. Eine Alternative kann auch die Mitfahrzentrale Samferda sein.
Ja, Island ist für Deutsche und Österreicher ein teures Reiseland, aber auch nicht unbezahlbar! Wenn ihr Abschläge macht oder euch anpasst, kann man Island mit einem doch recht niedrigen Budget bereisen. Uns haben die 10 Tage inklusive Flüge (300€ p.P.), Mietauto (530 €), Benzin (ca. 400€ bei 2500km) und allen anderen Kosten rund 1000€ pro Person gekostet. Allerdings haben wir nur im Zelt geschlafen und neben gelegentlichem Essengehen kein Geld für Souvenirs oder unnützes Zeug ausgegeben. Lobenswert zu erwähnen ist, dass alle Nationalparks gebührenfrei sind. Hier kann man z.B. in den USA oder anderen Ländern viel Geld lassen.
Die isländische Währung ist die Krona (ISK). Im Umlauf sind 1, 5 ,10, 50 und 100 krönur Münzen. Banknoten gibt es im Wert von 500, 1000, 2000, 5000 und 10.000 krönur. Die international übliche Akürzung ist ISK.
1 € | 142 ISK | 100 ISK | 0,70 € |
10€ | 1.420 ISK | 1.000 ISK | 7 € |
100€ | 14.200 ISK | 10.000 ISK | 70€ |
In fast jedem Ort in Island gibt es Geldautomaten. Bei Ankunft am Flughafen Keflavik findet ihr den ersten direkt bei der Gepäckausgabe neben dem Ausgang. Praktisch, wenn man sowieso noch auf das Gepäck warten muss.
Man kann alles und überall mit Kreditkarte bezahlen – selbst den 2€ Lammhotdog in Reykjavik! Bargeld ist eigentlich gar nicht nötig und das Zahlen geht schnell und unkompliziert. Für das Tanken des Mietwagens ist eine Kreditkarte schon fast unumgänglich, da man direkt an der Zapfsäule mit Kreditkarte zahlen muss, noch vor dem eigentlichen Tanken. Von 10 angefahrenen Tankstellen mussten wir bei 9 mit Kreditkarte zahlen und sogar die Hochlandhütten kann man mit Kreditkarte begleichen. Bei wirklich abgelegenen Bauernhofunterkünften etc. würden wir uns trotzdem vorher informieren, ob das Zahlen mit Kreditkarte möglich ist. Wir hatten am Ende der Reise sogar Not, unser Bargeld los zu werden.
Island ist ein Abenteuerland und Campen bietet sich hier geradezu an. Es gibt entlang der Ringstraße und in den größeren Orten aber auch eine gute Auswahl an festen Unterkünften, die jedoch nicht wirklich günstig sind und für die Hauptsaison lange im Voraus gebucht werden sollten. Wir haben uns für die günstige Campingvariante entschieden, werden aber auch im Folgenden kurz auf die anderen Übernachtungsmöglichkeiten eingehen.
In den Sommermonaten ist Campen in Island die preisgünstigste und schönste Art, die atemberaubende Natur mit allen Sinnen zu genießen. Campingplätze gibt es in allen Orten und oft auch in der Nähe von Touristenattraktionen. Die Kosten für Campingplätze liegen zwischen 1000ISK und 1500ISK p.P.(ca. 7-10€). Bitte erwartet aber keine zu hohen Standards. Fast alle Campingplätze waren sehr einfach gehalten. Kochgelegenheiten gab es sehr selten und selbst Duschen waren nicht immer selbstverständlich. Eure Campingausrüstung sollte also autark sein und ein Campingkocher ist Pflicht, wenn ihr nicht immer nur in Roadhäusern essen möchtet. Gaskartuschen gibt es an fast jeder Tankstelle. Bei Brennspiritus (Rodsprit) für unseren Trangia war das schon etwas kritischer.
Mehr Infos zu unserer Islandausrüstung findet ihr hier.
Wenn ihr alleine oder mit einer Gruppe unterwegs seid und nicht mehr als 3 Zelte aufbauen wollt, ist das Zelten auf nicht bewirtschafteten Land für eine Nacht gestattet. Es gibt aber auch Landbesitzer, die das Campieren durch Aushänge verbieten. In Nationalparks darf grundsätzlich nicht gecampt werden. Bitte übertreibt es aber nicht mit dem Wildcampen und hinterlasst alles so, wie ihr es vorgefunden habt. Wenn alle anfangen, wild zu campen und ihren Müll hinterlassen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es generell in Island verboten wird.
Die Campingcard ist eine Karte, bei der man für 105€ auf 42 isländische Zeltplätzen übernachten kann. Die Karte gilt für 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern und ist für 28 Übernachtungen gültig. Erhältlich ist sie über die Website www.campingcard.is, an ausgewählten Tankstellen, Postämtern oder direkt bei teilnehmenden Campingplätzen. (Stand 2015)
Es gibt eine breite Auswahl an Hotelangeboten und man kann man nicht auf der ganzen Insel den gleichen Standard wie in Rejkjavik erwarten. Die Hotelpreise sind wie fast alle Preise in Island recht hoch und liegen bei Mittelklassehotels in einer Preislage ab ca. 17.000 ISK (ca. 120€) für ein Doppelzimmer mit Frühstück. Bitte bedenkt, dass auch Essengehen teuer ist, ihr in den meisten Hotels keine Kochmöglichkeiten habt und auf die Hotelrestaurants etc. angewiesen seid.
Die größte Gefahr in Island liegt nicht wie in den meisten Ländern an der Kriminalität, sondern in der unberechenbaren Natur. Wer die Tour entlang der Ringstraße fährt und fast alle Highlights vom Auto aus ansieht, hat an sich nicht viel zu befürchten. Die größten Gefahren liegen wohl in den weiten des Hochlandes. Individuelle Reisen in dieses ob mit Auto, Fahrrad oder beim Trekking benötigen einer guten Vorplanung! Während unseres Laugavegur Trekkings zu Beginn der Trekking Saison herrschten keine einfache Bedingungen und viele Wanderer haben den an sich leichten Trail, trotz hohem Schnees unterschätz und mussten geborgen werden. Nimmt bitte Warnhinweise immer ernst und sprecht mit einheimischen vor Ort oder in den Hütten um Situationen einschätzen zu können. Das wichtigste ist aber auch immer eine gute Ausrüstung bei Reisen nach Island sich bei Wanderungen etc. nie zu überschätzen.
Aktuelle Warnhinweise, Sicherheitstipps und mehr Info zum sicheren Reisen findet Ihr auf www.safetravel.is eine Website der Icelandic Association for Search & Rescue (SAR). Wenn Ihr Reisen ins Hochland oder schwierige Trekkings etc. plant könnt Ihr hier auch Eure Reisepläne auf der Website hinterlassen und bei unangekündigten Abweichungen (nicht eintreffen am Ziel oder Bestätigung der beendeten Tour) etc. werden die Rettungskräfte benachrichtigt.
Zu einer guten Grundausstattung eines jeden Islandurlaubs gehören warme Kleidung, eine winddichte Regenjacke und gute Wanderschuhe. Für eine gute Outdoor Ausrüstung kann man ein Vermögen ausgeben und es gibt viele unterschiedliche Meinungen, was nötig ist und was nicht. Wir können daher nur unsere Meinungen und Erfahrungen schildern und ihr müsst für euch entscheiden, was euch wichtig ist. Wir haben vieles unserer Ausrüstung vor Island neu angeschafft und die Kosten hierfür waren fast genauso hoch wie die der Reise an sich. Es wäre auch um einiges billiger möglich gewesen, wir haben uns aber oft für die hochwertigeren Alternativen entschieden, auch um Gewicht fürs Trekking zu sparen und die Ausrüstung noch lange für andere Reisen und Trekkings nutzen zu können.
Um für jede Wetterlage gerüstet zu sein und auch beim Trekking nicht zu frieren, empfiehlt sich das Zwiebelprinzip, also mehrere dünne Schichten zu tragen und nicht nur eine dicke. Die Kleidung kann dann immer der Witterung angepasst werden. Wir sind damit beim Trekking sehr gut gefahren – bei anstrengenden Passagen haben wir einzelne Schichten abgelegt und bei leichten Abschnitten wieder je nach Bedarf einzelne Layer angezogen. Im Folgenden werden unsere verschiedenen Schichten näher erläutert.
Funktionsunterwäsche haben wir nur zum Schlafen getragen, ist aber auf unseren Reisen in kältere Gegenden immer im Gepäck, sei es für den Notfall oder eben zum Schlafen.
Badeanzug/-hose: Darf bei keinem Islandurlaub fehlen (heiße Quellen).
Fleecejacke, ein Muss für uns in jedem Urlaub und optimal als zweiter Layer unter der Regenjacke, auch beim Trekking.
Daunenjacke, super leicht und hält auch bei wenig Bewegung angenehm warm! Es gibt eine große Auswahl in verschiedenen Preislagen. Die recht günstige Quechua Daunenjacke von Decathlon hat sehr gute Dienste geleistet, wenn wir mal nicht gewandert sind.
Goretex Jacke: Eine gute Regenjacke ist in Island aufgrund des rauen, wechselhaften Wetters unabdingbar. Wenn ihr ein Trekking oder längere Wanderungen plant, solltet ihr auf Goretex Pro Qualität oder Vergleichbares achten (einige Outdoormarken benutzen eigenes Material in Goretex Pro Qualität). Wichtig ist, dass die Jacke auch rucksacktauglich ist, wenn man längere Wanderungen machen möchte, da sonst das Material unter der Belastung der Gurte leidet. Ganz trocken bleibt man aber selbst beim teuersten Material nicht, da ansonsten die Atmungsaktivität leiden, man unter der Jacke zu stark schwitzen und die Feuchtigkeit dann von innen kommen würde.
Wir haben beide Arcteryx Jacken und sind mir diesen als äußere Schicht sehr zufrieden. Um nicht zu schwitzen, muss man aber auch bei dieser Jacke die unteren Schichten je nach Wetter und Anstrengung anpassen.
Regenhose: Zu einer guten Regenjacke gehört beim Trekking auch eine gute Regenhose. Hier gilt das gleiche wie für die Regenjacke. Zudem sollte sie über lange Zipper an den Beinen verfügen, um beim An- und Ausziehen nicht aus den Schuhen zu müssen.
Trekkinghose: Die mittlerweile schon fast üblichen Zip-Trekkinghosen braucht man in Island nicht wirklich. Wir hatten dennoch eine mit für warme trockene Tage, da diese doch meist sehr dünn sind. Für uns am besten bewährt hat sich die Salewa Terminal DST. Für Islands Sommer eine wirkliche Allroundhose – bequem, hält warm, atmungsaktiv, und trocknet sehr schnell. Beim Furten haben wir diese nur hochgezogen und es in Kauf genommen, dass die Hose nass wird. Nach weniger als 15 Minuten war die Hose dann ohnehin schon wieder trocken. Im Winter ziehe ich die Hose sogar zum Schneeschuhwandern in den Alpen über meiner Funktionsunterwäsche an, und hatte noch nie wirklich Probleme, außer man bewegt sich 20 Minuten gar nicht.
Wind
Softshell & Hardshell, hat sich bei unseren Reisen noch nicht bewährt. Beim Wandern schwitzt man zu schnell und bei wenig Bewegung wärmen sie kaum. Wir haben schon einige ausprobiert, aber noch keine Hardshell oder Softshell Jacke gefunden die uns überzeugt hat.
Sonstiges: Handschuhe, Mammut Tuch, und eine Wollmütze (auch praktisch beim Trekking, um die fettigen Haare zu verstecken).
Wanderschuhe: Wer ein Trekking machen möchte oder viel wandert (mehr als 4 Stunden), kommt um feste knöchelhohe Schuhe für das alpine Gelände nicht herum.
Unsere Lowa Tibet GTX haben sich für Island als perfekt herausgestellt. Mittlerweile verwende ich diese sogar im Mittelgebirge bei 24 Stunden Wanderungen und habe keine Probleme wie bei leichten Schuhen. Einziges Manko auf dem Laugavegur Trekking, nach 6 Stunden Wandern durch tiefen Schnee waren irgendwann auch unsere Füße von innen nass. Man muss aber auch sagen, dass die Bedingungen wirklich schlecht waren und bei Schneeschuhwanderungen in den Alpen haben meine Tibet GTX noch kein Wasser durchgelassen.
Schuhe fürs Furten: Am beliebtesten sind Trekkingsandalen von Teva. Nachdem ich mir aber beim Wandern auf Dominica mal den großen Zeh aufgeschnitten habe mit meinen Tevas, stand ich den Sandalen beim Furten wegen der losen Steiner eher skeptisch gegenüber. Auch aufgrund des Gewichtes haben wir auf Barfußschuhe gesetzt und diese haben sich als ideale Lösung herausgestellt. Der Fuß war komplett geschützt und das Gefühl für den losen Untergrund war perfekt. Allerdings will das Anziehen von Five Fingerschuhen und anderen engen Barfußschuhen geübt sein.
Das Wetter kann sehr windig und wechselhaft sein. Von einem Wurfzelt oder Billigzelten ist daher abzuraten. Achtet darauf das die Zeltstangen aus Aluminium und nicht aus Fiberglas sind, da dieses bei Sturmböen leicht brechen kann.
Das richtige Zelt für Island zu finden, hat sich für uns als nicht so einfach herausgestellt. Es sollte leicht sein, aber dennoch viel Platz bieten und auch dem rauem isländischen Wetter standhalten. Nach langen Recherchen und Diskussionen haben wir uns trotz des hohen Preises für das Hilleberg Nallo 3GT entschieden. Das wohl beste Zelt auf dem Markt in Bezug auf Gewicht/Platz Verhältnis. Wir haben den Kauf bisher noch nicht bereut und es hat sich aufgrund der großen Apsis als sehr praktisch erwiesen. Hier ist genug Platz für Gepäck und man kann sich trotzdem noch drin aufhalten und den Dreck vom Schlaf/Innenzelt fernhalten. Um die Apsis sauber zu halten und das Kondenswasser zu reduzieren, benutzen wir auch den passenden Footprint, welcher sich einfach einhängen lässt und das Zelt von unten sauber hält. Am meisten lieben wir, bei schönem Wetter die vordere Front komplett zu öffnen und den Ausblick in die Landschaft zu genießen. Auch der Auf-und Abbau geht mit Übung sehr schnell und leicht, vor allem dadurch, dass das Innenzelt eingehängt werden kann und nicht bei Regen etc. separat aufgebaut werden muss.
Wer ein Zelt für einen einmaligen Islandaufenthalt sucht, sollte auf billigere Zelte setzen. Wer jedoch ein gutes, leichtes Zelt für viele Trekkings sucht, sollte die Investition nicht scheuen. Uns hat mittlerweile das Trekkingfieber gepackt und wir planen bereits unsere nächsten mehrtägigen Wanderungen mit Zelt. Außerdem schätzen wir es, mit unserem Zelt auch spontan und flexibel Ausflüge am Wochenende unternehmen zu können.
ISOMATTE/LUFTMATRATZE
Exped SynMat UL: Optimaler Komfort bei kleinem Packmaß und geringem Gewicht. Hat sich auch bei niedrigen Temperaturen bewährt. Aufblasen geht schnell und leicht, allerdings kann es durch die Reibung beim Drehen im Schlaf zu Geräuschen kommen. Im Internet gibt es viele negative Bewertungen, die wir noch nicht teilen können.
Billige Isomatten halten die Bodenkälte leider nicht ab und selbst bei tollen Schlafsäcken wird man ohne vernünftige Isolation in der Nacht frieren.
>> Mehr Infos zur Exped SynMat UL7 Isomatte
SCHLAFSACK
Mammut Kompakt 3 Season: Der Klassiker mit einem super Gewichts-Isolationsverhältnis. Mit einer Komfortzone von um die 0 Grad gerade ausreichend (Lange Unterwäsche, dicke Socken und Mütze), wenn ihr auch ins Hochland wollt. Auf dem Laugavegur wurde es schon sehr kalt, ansonsten haben wir sehr gut geschlafen.
Empfehlungen für Island gehen sogar bis -5 Grad Komfortbereich.
>> Mehr Infos zum Mammut Kompakt 3-Season Schlafsack
Ajungilak Tundra 3 Season, hier gilt das gleiche wie für den Mammut Kompakt 3 Season, kleines Packmaß und gutes Gewichts-Isolationsverhältnis.
Am Schlafsack sollte man also nicht sparen, denn eine schlaflose Nacht kann euch schnell den Spaß am Urlaub verderben. Beim Trekking muss man leider wie immer einen guten Kompromiss zwischen Gewicht/Volumen und Komfort finden. Für den Notfall, haben wir immer noch Rettungsfolie dabei, aber noch nie gebraucht.
Garmin Etrex 30, ohne wären wir den Laugavegur wohl nicht gegangen, denn ein GPS wurde aufgrund der schwierigen Bedingungen von Einheimischen empfohlen. Wenn Nebel aufgekommen wäre, hätten wir den Weg im tiefen Schnee sicher nicht gefunden. Das Navigieren mit einem Smartphone hat bei den meisten Trekkern, die wir getroffen haben, aber auch funktioniert.
Für das Laugavegur Trekking haben wir Trekking-Vollmilchpulver und Tütenfertiggerichte aus Deutschland mitgenommen, es ist aber auch zu etwas höheren Preisen in Island erhältlich.
Für eine Rundreise könnt ihr eure Lebensmittel perfekt bei den BONUS Märkten in den großen Städten einkaufen. Da gibt es die meisten Produkte zu Preise wie im normalen Supermarkt in Deutschland.
Es gibt viele Reiseführer für Island, wir haben sogar zwei dabei gehab – einmal den klassischen Lonely Planet Island und den Iwanowski Island.
Für eine Mietwagenrundreise hat sich der Iwanowski besser bewährt, da dieser genau darauf ausgelegt ist und die Route entlang der Ringstraße mit entsprechenden Abstechern beschreibt. Außerdem enthält dieser eine große Faltkarte und viele nützliche Tipps.
Wer mehr Zeit hat und individuell unterwegs ist, der kann auf den Lonely Planet zurück greifen. Dieser beschreibt aber gefühlt jeden zweiten Ort mit „nicht sehenswert“ und das Lonely Planet Konzept passt unserer Meinung nach nicht für eine klassische Islandrundreise von 7-14 Tagen entlang der Ringstraße.
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