TAG 3 – 30. NOVEMBER 2018 – SEETAG DURCH DIE DRAKE PASSAGE
DIE DRAKE PASSAGE
Jeder, der die beeindruckende Antarktis besuchen will, muss zuerst durch die Drake Passage. Diese ist berühmt berüchtigt wegen ihrer teils meterhohen Wellen, je nachdem wie stürmisch sich das Meer gerade zeigt. Unser erster Tag in der Drake Passage, die ihren Namen dem Entdecker Francis Drake zu verdanken hat, verläuft relativ gut. Für empfindsame Personen reicht aber auch das ständige leichte Schaukeln aus, um seekrank zu werden. Von daher empfiehlt es sich, vorbeugend Tabletten gegen Seekrankheit zu nehmen oder entsprechende Kaugummis zu kauen. Wir versuchen es erstmal homöopathisch mit Akupressur Armbändern. Diese gibt es auf Amazon*. Bei Dodo klappt das auch ganz gut, nur Dirk hat doch etwas mit dem Wellengang zu kämpfen. Viel Zeit, seine leichte Seekrankheit auszukurieren, bleibt Dirk allerdings nicht, denn trotz des Seetags durch die Drake Passage, müssen allerhand Aufgaben erledigt werden.
BOOTSGRUPPEN FÜR ANLANDUNGEN
Die Bootsgruppen werden morgens am Infopoint auf Deck 7 angeschlagen, sodass man einfach prüfen kann, welcher Bootsgruppe man zugeteilt ist. Wir sind in Bootsgruppe 1, Gruppe Gentto Penguins. Da gleichzeitig nur 100 Personen an Land sein dürfen, organisiert Hurtigruten Anlandungen auf Basis dieser Bootsgruppen. Auf unserer Reise gibt es 12 Bootsgruppen, die wiederum in 4 Tierkategorien unterteilt sind. Jede Tierkategorie ist demnach gemeinsam an Land. Das System ist sehr effektiv, weil die Reihenfolge, welche Bootsgruppen bzw. Tierkategorien als erstes anlanden, immer wechseln, sodass jeder die Chance hat, als erstes an Land zu gehen.
EXPEDITIONSSTIEFEL
Die erste Aufgabe an diesem Tag besteht darin, sich seine Expeditionsstiefel auszusuchen und abzuholen. Wie bei der Jackenwahl kann man auch hier die unterschiedlichen Größen probieren und sich im Anschluss die passenden Expeditionsstiefel abholen. Anders als bei der Jacke werden die Expeditionsstiefel allerdings ausschließlich für die Dauer der Reise zur Verfügung gestellt. Die Stiefel sind etwa kniehoch und bestehen bis zum Knöchel aus Gummi, während der Schaft aus Neoprenmaterial besteht. Da bei Anlandungen oft ins Wasser gestiegen werden muss, hilft die Zusammensetzung dabei, die Füße schön warm und trocken zu halten. Es reicht völlig aus, darin dicke hohe Socken wie zum Beispiel Ski- oder Wandersocken zu tragen. Hurtigruten verwendet Expeditionsstiefel der Marke Muck, sogenannte Muck Boots Arctic*.
IAATO TRAINING & BRIEFING
Für alle Reisenden, die in der Antarktis anlanden wollen, ist es zudem verpflichtend, einem IAATO-Briefing und Tenderboot-Sicherheitsbriefing beizuwohnen. Dies dauert ca. 1 Stunde und umreißt die Grundlagen der IAATO Richtlinien. Für uns Reisende ist es sozusagen ein Kodex, wie wir uns in der Antarktis zu verhalten haben, um die Natur bestmöglich zu schützen und in ihrem Originalzustand zu belassen. Vieles daraus ist für den Naturliebhaber ohnehin selbstverständlich, es ist aber trotzdem wichtig, dass die Regeln jedem Reisenden bewusst gemacht werden. So darf zum Beispiel nichts Organisches wie Essen an Land gebracht werden. Deshalb ist ein weiterer Programmpunkt an diesem Seetag, sämtliche Kleidung, die nicht frisch gewaschen aber außen getragen wurde, zu reinigen. Dafür gibt es Staubsaugstationen, mit denen besonders Rucksäcke, Fototaschen, Mützen, Handschuhe abgesaugt werden sollen, um sicherzugehen, dass keine Samen, Krümel etc. in die Antarktis gebracht werden. Weiters besagen die IAATO Richtlinien auch, dass nichts weggenommen werden darf, wie zum Beispiel Steine, Federn, Eier und nichts berührt werden soll – also auch ein Pinguin als Souvenir ist verboten 😊
IAATO VIDEO MIT ALLEN GUIDELINES
Zu Pinguinen gilt es grundsätzlich 5 Meter Abstand zu halten, Selfiesticks eingenommen, es sei denn die Pinguine kommen selbst auf einen zu. Für Seelöwen und Robben beträgt der Sicherheitsabstand aber sogar 15 bis 20 Meter. Das Briefing ist daher sehr interessant und die Regeln sollten auch wirklich befolgt werden. Bei Anlandungen ist auch das Expeditionsteam vor Ort und achtet auf die strenge Einhaltung der Richtlinien.
EXTRA AKTIVITÄTEN & EXKURSIONEN AN LAND
Wer zusätzlich zu den ohnehin im Preis inbegriffenen Anlandungen und Cruisingfahrten noch weitere Aktivitäten wie Kayak, Schneeschuhwandern, Fotokurs oder eine Zeltnacht in der Antarktis buchen möchte, der kann an der entsprechenden Informationsveranstaltung an diesem Tag teilnehmen und sich dann für die ein oder andere Aktivität noch am selben Tag entscheiden. Der Buchungsschluss ist nämlich bereits an diesem Tag, denn immerhin muss das Team alle Aktivitäten gut planen und koordinieren. Für alle zusätzlichen Aktivitäten kann man sich eintragen, es ist allerdings nicht fix, ob man tatsächlich daran teilnehmen darf. Für den Fall, dass es zu viele Anmeldungen gibt, entscheidet das Los, wer die limitierten Plätze, besonders im Fall der Zeltnacht, bekommt. Zudem besteht natürlich auch immer das Risiko, dass aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen die eine oder andere Aktivität gar nicht erst stattfinden kann.
ABENDESSEN & 5 GÄNGE MENÜ
Wie man merkt, besteht dieser Tag aus sehr vielen administrativen Informationsveranstaltungen. Es ist dennoch ganz spannend und die Zeit an Bord sehr kurzweilig. Für den Abend gibt es noch ein besonderes Dinner. Für gewöhnlich werden Frühstück, Mittag- und Abendessen in Buffetform gereicht. Heute gibt es aber aufgrund des Seetags ein serviertes Abendessenmenü mit zugewiesenen Tischen und Essenszeiten. Wir genießen diese Art zu dinieren und lassen uns das 5-Gang Menü ordentlich schmecken.
PREISE AN BORD MS MIDNATSOL IN DER ANTARKTIS
Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch noch einen kurzen Exkurs zu den Preisen an Bord machen. Außer Wasser, Tee und Kaffee sind keine Getränke inkludiert (ausgenommen Säfte zum Frühstück). Zum Mittag- und Abendessen wird von den netten Kellnern Wasser (still oder prickelnd) eingeschenkt. Wenn man aber etwas zusätzliches möchte, kann man dies jederzeit beim Essen oder auch an den Bars tun. Trotz der Ausweisung der Preise in norwegischen Kronen sind die Preise sehr zu unserer Freude nicht so hoch wie in Norwegen. So kostet beispielweise ein großes 0,6l Bier 49 NOK. Flaschenweine gibt es ab ca. 250 NOK und werden entsprechend verwahrt, wenn sie nicht auf einmal getrunken werden. Softdrinks schlagen mit 19 NOK und Cocktails mit 59 NOK zu Buche. Es sind also durchaus noch erschwingliche Preise, die dazu einladen, sich das ein oder andere Kaltgetränk an einer Bar mit Blick auf die Eisberge schmecken zu lassen.
Habt ihr Fragen zur Passage in der Drake Passage? Lasst es uns wissen und schreibt uns einen Kommentar!
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