Vatnajökull & Hochland | Island Reisebericht

TAG 7 – VATNAJÖKULL & NÖRDLICHES HOCHLAND

VON SKAFTAFELL NACH HÖFN

Der Vatnajökull Gletscher ist nicht nur der größte Gletscher Islands, sondern sogar ganz Europas und prägt die Strecke mit seinen Gletscherzungen auf der einen und dem Atlantik auf der anderen Seite. Immer wieder bieten sich faszinierende Eindrücke und wir genießen die Landschaft auf unserer heutigen langen Fahrt bis in den Norden des Hochlands.

GLETSCHERSEEN FJALLSÁRLÓN & JÖKULSÁRLÓN

Auf halbem Weg zwischen Skaftafell und Höfn ergibt sich ein Naturschauspiel, welches es erst seit ca. 20 Jahren gibt. Die beiden Gletscherseen Fjallsárlón und Jökulsárlón, die durch das Schmelzen des Gletschers entstanden sind. Riesige Eisberge treiben bis zu ein Jahr lang auf dem See und bieten wunderschöne Fotomotive, bis diese auf das offene Meer getrieben werden.

Amphibienfahrzeug am Jökulsárlón Gletschersee

Es gibt die Möglichkeit, mit sogenannten Amphibienfahrzeugen oder Zodiacs auf dem großen Gletschersee Jökulsárlón den Eisbergen ganz nah zu kommen. Für die Fahrt mit den kleinen Zodiacs ist eine rechtzeitige Buchung über die Website nötig. Einen Platz auf den Amphibienfahrzeugen kann man auch noch vor Ort buchen.

Unbedingt auch die Mündung des Jökulsárlón ansehen. Hier stranden die Eisberge oft wieder am schwarzen Lavastrand und man kann zwischen dem Eis am Strand spazieren. Wenn dann noch Nebel aufzieht, wird die Atmosphäre wirklich magisch.

Fotografen lieben auch die Sonnenauf- und untergänge am Gletschersee, allerdings sind die nächsten Unterkünfte 45 Minuten entfernt. Campen mit Wohnmobilen wird geduldet (Stand Sommer 2015), es gibt aber keine Sanitäranlagen.

HÖFN

Der Gletschersee hat uns so beeindruckt, dass wir anstelle einer geplanten Stunde fast zwei dort verbracht haben und erst gegen Mittag im Hafenort Höfn ankommen, um mal wieder zu tanken und etwas zu essen.

Höfn

Direkt am Hafen lacht uns das Restaurant Pakkhus gerade zu an. Es befindet sich in einem alten Hafenspeicher und bietet sehr leckere Speisen an. Die Spezialität in der der Region Höfn sind die Langusten, das Pakkhus bietet aber auch Pizza und vor allem Mittags- und Abendmenüs an. Wir genießen die Atmosphäre in den alten Gemäuern mit Blick aus den kleinen Fenstern auf den Hafen. Der Servicegedanke ist aber leider wie überall in Island nicht wirklich vorhanden, dennoch finden wir den Preis für zwei Hauptspeisen mit zwei Cola für ca. 40€ für Island sehr in Ordnung.

ENTLANG DER OSTFJORDE NACH EGILSSTAÐIR

Wir lassen Höfn und den Vatnajökull Gletscher hinter uns und fahren weiter Richtung Norden. Die Ringstraße S1 fängt an, sich durch die Ostfjorde zu schlängeln – so stellen wir uns auch Norwegen vor. Die Fahrt zieht sich, da die Fjorde weit ins Landesinnere reichen und wir immer große Bögen machen müssen. Nach dem ca. dritten Fjord und einer gefühlten Ewigkeit kommen wir auf die Straße 939, eine Abkürzung der Ringstraße, welche uns auf einer Schotterstraße in steilen Serpentinen in Richtung Egilsstaðir bringt. Nach ca. 20 km kommen wir wieder auf die Ringstraße und haben fast 60 km gespart. Kurz vor Egilsstaðir kommen wir noch an einem Island Pony Event vorbei, der Eintritt von über 50€ pro Person schreckt uns dann aber ab und wir fahren zum ersten BONUS Supermarkt seit Reykjavik, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Egilsstaðir ist vor allem für Touristen, die mit der Fähre in Seyðisfjörður ankommen, der erste Ort, um sich für das Abenteuer Island einzudecken.

AUF DER ALTEN RINGSTRASSE NACH MÖÐRUDALUR

Unser heutiges Etappenziel soll der Ort Möðrudalur an der alten Ringstraße, der heutigen Straße 901, werden. Wir fahren über die Schotterstraße durch das nördliche Hochland und fühlen uns wieder wie in Namibia. Diese Weite und keine Menschenseele. Nach ca. 20 km erreichen wir einen Pass, der eine Aussicht auf die Hochebene bietet und am Horizont den kleinen Ort Möðrudalur erahnen lässt. Es handelt sich um das höchstgelegene und somit kälteste Dorf Islands und besteht eigentlich nur aus einem Bauernhof mit Kirche und dem sehr professionell geführten Campingplatz.

Tipp: Wer Zeit hat, sollte unbedingt auf seinem Weg von Egilsstaðir nach Myvatn den Abstecher über die Straße 901 machen und zumindest auf Kaffee und Kuchen im gemütlichen Torfhaus des Dorfes Möðrudalur einkehren.

UNTERKUNFT HOCHLAND

Möðrudalur CAMPSITE

Wunderschön gelegener Campingplatz im Norden Islands! Atemberaubende Landschaft und gute Infrastruktur, allerdings gibt es leider nur eine Dusche. Der Campingplatz war sehr voll mit Wohnmobilen aus Deutschland und isländischen Campers, die auch hier wieder ihre Wagenburgen errichten. Neben Camping gibt es auch ein paar feste Schlafmöglichkeiten. Mehr Infos auf der Website.

PREIS: ca. 1.600ISK p.P. und Nacht für Camping

LAGE: An der 901 direkt im Hochland

AUSSTATTUNG: Sehr gut mit Restaurant, zwei Sanitärhäuser, Waschmaschine, und Gemeinschaftsküche, Dusche

SAUBERKEIT: Für einen Campingplatz sauber, warme Dusche für 400ISK

KOCHMÖGLICHKEITEN: In einem urigen Torfhaus gibt es eine schöne Küche für Selbstversorger

INTERNET: Im Haupthaus verfügbar

FAZIT: Sehr schön im Hochland gelegener Campingplatz. Wunderschön zu Mitternacht, wenn die Hochebene und die umliegenden Berge in orange erstrahlen.